Der Discounter Aldi muss den Schlussstrich unter eine Geschäftsbeziehung ziehen. Grund dafür sind Menschenrechtsverstöße, die der Discounter nicht dulden kann.
Aldi zieht ab sofort die Reißleine bei zwei Transportfirmen. Aber was bedeutet das für den Endverbraucher?
Aldi zieht Schlussstrich bei diesem Unternehmen
Nach Informationen der „Frankfurter Rundschau“ hat Aldi Süd die Zusammenarbeit mit zwei polnischen Transportfirmen der Mazur-Gruppe beendet. Folglich forderte der Discounter seine Lieferanten dazu auf, keine Transportaufträge mehr an die Mazur-Unternehmen Lukmaz und Agmaz zu vergeben.
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Aldi Süd erwarte „auch von seinen Geschäftspartnerinnen und -partnern sowie deren Partnerinnen und Partnern die Einhaltung der menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten“, teilte eine Sprecherin von Aldi Süd mit. Aber bei beiden Firmen des polnischen Speditionsunternehmers Lukasz Mazur seien die „potenziellen Verstöße bisher nicht vollumfänglich aufgeklärt“ worden.
Aldi distanziert sich von der Mazur-Gruppe
Aldi Süd habe „dabei zu keinem Zeitpunkt direkte Vertragsbeziehungen zu den beiden Transportunternehmen unterhalten“, betonte die Sprecherin. Bedeckt hält sich Aldi hingegen bei der Frage, ob es ein ähnliches Vorgehen auch mit Blick auf andere Unternehmen gegeben habe. Dazu wollte man nichts sagen.
Bereits im vergangenen Jahr war das Transportunternehmen Mazur in den Schlagzeilen. Damals forderten weit mehr als 100 Lkw-Fahrer mit zwei Streiks auf dem südhessischen Rastplatz Gräfenhausen ihre nicht gezahlten Löhne von den Mazur-Firmen ein. Unterstützung erhielten die Fahrer damals von Gewerkschaften, unter anderem dem DGB-Beratungsnetzwerk „Faire Mobilität“. Damals fuhr Mazur mit einem Trupp von Männern vor, um den Streikenden die Lkws abzunehmen. Das konnte jedoch mithilfe der Polizei unterbunden werden.
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Mit der Aufforderung an die Lieferanten bezieht sich Aldi Süd auf das Lieferkettengesetz, welches Anfang 2023 in Kraft getreten war. Unternehmen müssen demnach sicherstellen, dass sich ihre Auftragnehmer an Standards zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz halten.
Dazu erklärte die Aldi-Sprecherin, der Schutz von Mensch und Umwelt gehöre „zu den Kernwerten der Unternehmenskultur“. Aldi sei darüber hinaus durch das Gesetz „verpflichtet, in seinen Lieferketten menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in angemessener Weise zu beachten“.
Dadurch wird also auch für den Endverbraucher sichergestellt, dass die Waren im Discounter unter fairen Bedingungen geliefert werden.