Was essen die Menschen in Deutschland stets zu Weihnachten? Ja, Kartoffelsalat mit Würstchen ist ein beliebtes Gericht oder auch Raclette. Aber traditionell gibt es am 24. Dezember bei vielen Menschen eine Sache auf dem Tisch: Gänsebraten. Und den bekommst du auch bei Aldi, Lidl und Co.
Allerdings solltest du beim Einkauf genau darauf achten, welches Tier du mitnimmst. Die Weihnachtsgans ist in diesem Jahr besonders teuer, denn der deutschlandweite Bestand wurde aufgrund der Vogelgrippe deutlich dezimiert. Die Tiere müssen deshalb auch vermehrt aus dem Ausland importiert werden. Und genau da liegt die Gans begraben.
Aldi, Lidl und Co: Täuschung bei günstigem Gans-Angebot
Der Dezember ist angebrochen und somit auch die Hochzeit für Gänsegerichte. Wer plant, an Weihnachten oder auch schon vorher das Geflügel auf den Essenstisch zu bringen, sollte jedoch aufpassen.
Es kann mitunter schwierig werden, zu erkennen, ob die Gans aus Deutschland oder aus dem Ausland stammt. Zudem können die Tiere von außerhalb meist deutlich günstiger importiert werden. Wenn die Händler sie dann auch noch als heimische Ware anbieten, können sie dafür zudem höhere Preise verlangen. Davor warnt der Geschäftsführer von Dithmarscher Geflügel, Mirko Pabel, gegenüber dem NDR.
Verbraucherzentrale warnt vor Supermarkt-Gänsen
Um diese Umetikettierung zu bemerken, braucht es schon ein geschultes Auge. Es gibt jedoch einige wenige Warnzeichen. So sollte eine Gänsebrust oder -keule deutlich teurer angeboten werden als eine komplette Gans. Denn für die zusätzliche Arbeit und die Entsorgung fallen weitere Kosten an, die sich auf den Kilogrammpreis draufschlagen. Deshalb solltest du nicht auf günstige Angebote reinfallen.
Für ein Kilogramm Festtagsgans aus artgerechter Haltung können schon 20 Euro anfallen. In Bio-Qualität wird das Fleisch noch teurer. Allerdings gibt es bei den Supermärkten und Discountern schon tiefgefrorene Importware für fünf bis acht Euro pro Kilogramm, wie der NDR berichtet. Von denen rät besonders die Verbraucherzentrale ab, da die Tiere eben nicht artgerecht gehalten werden.
Gans mit artgerechter Haltung
Oft können hübsche Bilder von Bauernhöfen und Beschriftungen wie „vom Bauernhof“ oder „Landgans“ täuschen. Dahinter steckt nicht immer ein Tier aus artgerechter Freilandhaltung, sondern teils auch Aufzuchten aus der Zwangsmast. Diese Praktik, bei der die Gänse zwanghaft überernährt werden, um möglichst schnell zu wachsen, ist in Deutschland verboten. In Ländern wie Belgien, Ungarn, Frankreich, Bulgarien oder Spanien allerdings noch nicht.
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Fast 90 Prozent aller Supermarkt-Gänse stammen aus Ungarn oder Polen, warnt die Verbraucherzentrale. Deshalb sollten Kunden auf Hersteller-Angaben wie „keine Stopfmast“ oder auch „kein Lebendrupf“ achten. Letzteres bedeutet, dass die Tiere bei lebendigem Leibe gerupft werden, um aus den Daunen beispielweise Kissenfüllungen herzustellen.
Aldi, Lidl und Co: Augen auf beim Gans-Kauf
Allerdings sind diese Angaben ohne Gewähr. Auch Beschriftungen wie „bäuerliche Aufzucht“ oder selbst „tiergerechte Haltung“ seien keine geschützten Siegel. Die wirklichen Haltungsbedingungen bleiben daher unklar. Darum besser deutsche Gänse kaufen und beim Händler nach der Herkunft und Haltung fragen. Bio-Gänse mit der Kennzeichnung „Freilandhaltung“ sind auch eine gute Alternative, da für sie ein Mindestmaß an Freiraum und auch eine biologische Ernährung gesetzlich vorgeschrieben sind. Selbst bei deutscher Bodenhaltung gehe es den Tieren besser.
Solltest du beim Kauf auf eine tiefgekühlte Gans setzen, dann hat der NDR noch einen wichtigen Tipp für dich, worauf du dabei achten solltest.