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Aldi, Lidl & Co.: Pfand-Revolution im Gange – zahlt am Ende der Kunde?

Bei Aldi, Lidl & Co. ist eine wahre Revolution bei der Pfand-Rückkgabe im Gange. Doch Widerstand regt sich sofort.

© IMAGO/Norbert Schmidt

Aldi, Edeka, Rewe und Co.: Revolution bei Pfand-Rückgabe – dieses Gerät macht's möglich

Bis heute stemmen sich Aldi und Lidl mit aller Macht gegen das Mehrweg-Pfandsystem. Wer dort einkauft, sucht Flaschen und Co. vergeblich. PET heißt dort das Zauberwort. Doch das soll sich nun ändern.

Weil Aldi, Lidl und Co. Mehrweg ablehnen, sollen sie jetzt gezwungen werden. Doch die Discounter wehren sich und drohen nun sogar: Der Kunde könnte am Ende die Zeche zahlen.

Aldi, Lidl & Co. kritisierten Pfand-Revolution

Wer Mehrweg anbietet, muss es auch zurücknehmen. Diese Regel gilt seit der Einführung des Einweg-Systems. Während die meisten Supermarkt-Ketten sich entsprechend umstellten, wählten Aldi und Lidl einen eigenen Weg: Sie setzen voll auf PET, bieten keine Mehrweg-Verpackungen an.

+++ Lidl und Kaufland drehen an der Preisschraube – jetzt trifft es diese Produkte +++

Damit könnte bald Schluss sein. Bundes-Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat ein Gesetz auf den Weg gebracht, dass allen Märkten vorschreibt, künftig Bier, Cola, Wasser aber auch Saft und Milch in Mehrweg-Verpackung anzubieten (hier mehr).

Lidl warnt: Getränke-Preise würden „massiv steigen“

Widerstand regt sich sofort. Die FPD torpediert das Gesetz, Aldi und Lidl legen ihre Argumente gegen diese Umstellung deutlich dar. PET sei nicht pauschal zu verteufeln, hört man immer wieder – auch von den Herstellern. Schließlich seien die Flaschen inzwischen zum Teil zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial. Dass dabei viel Material verschlissen und neu hinzugefügt werden muss und auch ein hoher Energieaufwand nötig ist, sagen sie nicht.

Die beiden Discounter-Riesen testen das System, das bereits 2025 Pflicht werden soll, trotzdem schon. Und warnen gleichzeitig. Die flächendeckende Umstellung werde komplex und teuer. Und selbst danach könnte der Kunde die Zeche zahlen. Der „NRZ“ sagt Lidl deutlich: Die aufwändige Sortierung von Mehrweg-Verpackungen und die vielen Lkw-Fahrten zum Rücktransport des Pfands würden die Preise auf dem Getränkemarkt „massiv erhöhen“.


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Netto und Penny sprechen sich dagegen klar für die Pfand-Revolution aus. Nicht verwunderlich – schließlich führen beide bereits Mehrweg-Verpackungen im Sortiment und müssten sich wenig umstellen.