Matsch und Unwetter sind die Metal-Fans von Wacken gewohnt, doch diese Zustände sind nochmal eine Nummer härter! Schon vor dem Start des Wacken Open Air 2023 müssen sich die Festival-Besucher dem aktuellen Wetter geschlagen geben.
Das Gelände in dem kleinen Ort im Kreis Steinburg in Schleswig-Holstein ist derzeit unpassierbar, die Veranstalter ziehen die Reißleine: Die Anreise zum Campingplatz ist unterbrochen, die Besucher dürfen nicht auf das völlig vermatschte und nasse Gelände.
Wacken 2023: Hiobsbotschaft für Besucher
Auf der offiziellen Webseite zum Festival teilen die Veranstalter des Wacken 2023 die schwere Entscheidung mit: „Regen gibt es bei Festivals manchmal. Rain or shine. Aber nur selten so viel. Deshalb sind die Campingflächen aktuell nicht befahrbar. Wir müssen die Anreise zum W:O:A aus diesem Grund unterbrechen.“
Wer sich bereits auf dem Weg zur Festivalstätte befindet, soll demnach die Anreise dorthin sofort stoppen und sich einen „geeigneten Warteplatz“ suchen, bis es weitere Informationen gibt. Man suche außerdem nach Ausweichmöglichkeiten, wo die Metal-Fans die Nacht verbringen können. Wer noch nicht zum Wacken aufgebrochen ist, aber es für diesen Montag geplant hatte, soll die Anreise vorerst verschieben.
Für die Tausenden Festivalbesucher, die sich bereits auf dem Gelände befinden, wird es ebenfalls zu Umstellungen kommen. „Wegen des extrem hohen Regenaufkommens werden wir unter Umständen auch später nicht alle geplanten Campingflächen nutzen können, wenn das Wasser auf manchen Wiesen stehen bleibt. Damit alle Metalheads unterkommen, bitten wir euch, die verfügbaren Areale möglichst gut zu nutzen und zu füllen. Kurzum: Bitte rückt zusammen. Danke dafür“, heißt es von Seiten der Veranstalter dazu.
Wacken 2023: „Gemeinsam schaffen wir das auch dieses Jahr“
So gehe man davon aus, dass maximal 25 Prozent der für diesen Montag geplanten Fahrzeuge auf die vorgesehenen Flächen gebracht werden können. Trotz des Wetter-Dramas sind sich die Veranstalter aber auch sicher: „Gemeinsam schaffen wir das auch dieses Jahr. Es mag gerade mehr ‚Rain‘ sein, aber weiter gilt: Rain or Shine! See you in Wacken!“
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Tatsächlich gibt es laut „NDR“ einige Menschen in der Region, die Wacken-Besuchern bereits eine Unterkunft anbieten. „Wir Wacken-Menschen müssen zusammenhalten“, gibt etwa eine Frau aus Schafstedt an, die auf die ersten Metal-Fans wartet. Eine weitere bietet ebenfalls ihr Wohnzimmer als Schlafstätte an: „Ich weiß, wie es ist, keine Möglichkeit zu haben, das Zelt im Regen aufzubauen. Da war ich auch schon einmal auf Asyl im Vorzelt anderer angewiesen. Und wann man nicht mal im Auto schlafen oder nach Hause fahren kann, ist die Festivallaune vorbei.“
Der Anreisestopp bleibt auch am Dienstag, also einen Tag vor Festivalstart bestehen. „Der Anreisestopp für das Wacken Open Air muss leider bestehen bleiben. Seht aufgrund dieser außergewöhnlichen Situation von weiteren Anreisen grundsätzlich ab“, heißt es auf der Website des Festivals. „Durch die anhaltend schwierige Wetterlage mit Regenmengen von circa 40 Litern pro qm in den letzten 24 Stunden und der daraus resultierende Zustand der Campingflächen, Veranstaltungsflächen und der Zuwegung konnten die Flächen nicht in ausreichender Geschwindigkeit belegt werden. Leider ist nach Auskunft der vor Ort anwesenden Meteorlogen weiterhin mit Massivregen und möglichen Gewittern jederzeit und anhaltend zu rechnen. Derzeit arbeiten wir die immer noch in Staus bzw. auf externen und privaten Arealen zwischengeparkten Fahrzeuge ab. Dazu müssen wir jedes Fahrzeug einzeln mit einem Traktor auf den anvisierten Stellplatz schleppen, was viel Zeit für jedes einzelne Fahrzeug benötigt. Alle Traktoren sind Tag und Nacht im Dauereinsatz auf allen Flächen. Wir entscheiden von Stunde zu Stunde und bitten um euer Verständnis für die äußerst schwierige Lage. Ihr unterstützt uns am meisten, wenn ihr jetzt zu Hause bleibt“, so der Veranstalter weiter.
Das 32. Wacken Open Air findet vom 2. bis 5. August 2023 statt und ist restlos ausverkauft. Es werden rund 85.000 Besucher aus der ganzen Welt erwartet.