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RTL: Ist Tessas Dschungelcamp-Teilnahme unverantwortlich? Expertin klärt auf

Kann Tessa Bergmeier dem Druck des RTL-„Dschungelcamp“ standhalten? Wir haben mit einer Expertin gesprochen.

RTL Tessa Bergmeier
Kann Tessa Bergmeier dem Druck des RTL-„Dschungelcamp“ standhalten? Foto: RTL

Sie hat in den ersten „Dschungelcamp“-Tagen wohl für die meiste Aufregung gesorgt. Wann immer es in der RTL-Abendshow Aufruhr gibt, ist Tessa Bergmeier nicht weit. Mit Tessas Art kommt das ehemalige „GNTM“-Model bei seinen Mitbewohnern nur bedingt gut an.

Doch Tessa Bergmeier hat eine schwere Zeit hinter sich. In der Folge, die RTL am Donnerstagabend ausstrahlte, sprach die junge Frau, die an bipolaren Störungen leidet, von Mobbing in ihrer Kindheit, schilderte auch schon vorher, wie die psychische Krankheit ihr Leben beeinträchtigt hat.

War es unverantwortlich Tessa Bergmeier ins Camp zu schicken?

Doch kann Tessa dem Druck des „Dschungelcamp“ standhalten oder handelt RTL unverantwortlich? Nadja Stehlin von der „Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störungen e.V.“ klärt auf. „Wenn eine Person mit Bipolarer Störung einen guten Umgang damit gefunden hat und in adäquater Therapie sich befindet, beispielsweise durch Medikamente gut eingestellt ist, sich mit der eigenen Erkrankung intensiv auseinandergesetzt hat, beispielsweise auch mithilfe von Psychotherapie oder Selbsthilfe, und insgesamt also einen guten Umgang damit erreicht hat, kann ein Status erreicht werden, der dem einer Person ohne Bipolare Störung gleicht“, erklärt Stehlin gegenüber dieser Redaktion.

Nadja Stehlin weiter: „Selbstverständlich ist das Dschungelcamp eine außergewöhnliche Situation mit Schlafmangel, gegebenenfalls sozialem Stress in der Gruppe und Stress durch das Erleben bei den verschiedenen Prüfungen. Wenn Frau Bergmeier schon über einen langen Zeitraum stabil ist und, wie gesagt, einen guten Umgang damit erreichen konnte, den sie im Dschungelcamp auch so beibehalten kann, ist es denkbar, dass sie diese Situation wie andere Menschen ohne Bipolare Störungen meistern kann – oder aber vielleicht auch nicht. Ob es ratsam ist, sich einer solchen Situation überhaupt auszusetzen, ob psychisch komplett gesund oder nicht, ist eine andere Frage.“


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Sie erkennt auch den offenen Umgang an, den Tessa Bergmeier mit ihrer Krankheit hat. „Frau Bergmeier scheint zum Einen einen offenen Umgang mit der Erkrankung zu leben, was dafür spricht, dass sie die Erkrankung für sich akzeptiert hat“, so die 1. stellvertretende Vorsitzende des dgbs. Und weiter: „Bei den Prüfungen scheint sie sich sehr konzentrieren zu können und beweist Willensstärke und Durchsetzungsvermögen – an sich gute Voraussetzungen, um mit den Widrigkeiten umgehen zu können. Was aber der Druck auch über eine gewisse Zeitdauer bewirken kann oder wird, das ist für alle Bewohner des Camps offen, nicht nur für Tessa Bergmeier.“ Informationen und Hilfe zum Thema Bipolare Störungen findest du unter www.dgbs.de.

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