Er ist einer der größten Stars des deutschen Schlagers. Und einer der sympathischsten noch dazu. Seit Jahrzehnten bereits steht Matthias Reim auf der Bühne. Der heute 65-Jährige nahm viele Höhen, aber auch einige Tiefen in seinem Leben mit. Immer an seiner Seite: Die Fans.
Im vergangenen Jahr folgte dann die Nackenschlag-Diagnose: Burnout. Matthias Reim hatte eine Erkältung verschleppt, wollte aber nicht zurückstecken, für seine Fans auf der Bühne stehen. Die hatten schließlich die langen Corona-Monate auf diesen Moment hingefiebert, doch der Druck wurde dem Sänger zu viel, wie er im Interview mit Barbara Schöneberger und Hubertus Meyer-Burckhardt in der NDR-Talkshow verriet.
Matthias Reim spricht über seine Krankheit
„Ich saß zwei Jahre eingesperrt in Corona-Quarantäne und bin direkt im Anschluss durch 25 Arenen gezogen. Ich hatte einfach keine Abwehrkräfte mehr. Die waren einfach weg. Ich kriegte Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Und das über vier Monate und irgendwann habe ich gesagt, ich kann nicht mehr. Ich hätte das auch sonst nicht bekommen“, so der „Verdammt, ich lieb dich“-Sänger.
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Reim weiter: „Ich wollte doch nur meinen Schnupfen und meine Halsschmerzen auskurieren. Und dass ich dann so unter Druck war, das hat mich auch psychisch extrem belastet, weil ich dachte, ich kann doch nicht ständig raus laufen und sagen: Lasst mir doch die zwei Wochen. Ein Künstler macht das nicht.“
Ein Künstler lasse nicht tausende Zuschauer sitzen, die sich Karten gekauft und auf das Konzert gefreut haben, so Reim deutlich. „Da nimmst du Schmerzmittel, lässt dir noch ein Antibiotikum geben und ziehst das durch. Du ziehst das durch entgegen jedem Ratschlag eines Arztes, der sagt: Du bleibst zu Hause.“
Matthias Reim: „Ich will auch keine schlechten Konzerte geben“
Ob es bis in den Burnout ginge, wollte Hubertus Meyer-Burckhardt wissen. „Man kann es Burnout nennen. Burnout ist ein waschiger Begriff, ich wollte einfach irgendwann nicht mehr aufstehen. Ich habe gesagt, ich kann jetzt nicht mehr, ich brauche jetzt einfach ein paar Wochen. Ich will auch keine schlechten Konzerte geben, wenn ich fix und fertig auf die Bühne gehe und eine halbe Stunde vorher Angst habe, schaffe ich das auch nicht, dann gebe ich auch kein gutes Konzert“, so der Sänger.
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Er habe in der Zeit viel Sport gemacht, sich so wieder aus dem Tief geholt. Und das soll auch in den kommenden Jahren so bleiben. Bis 85 will er noch auf der Bühne stehen. Dafür habe er sich sogar ein eigenes Fitnessstudio gekauft, so Reim. Im Interview mit dieser Redaktion fand Matthias Reim deutliche Worte.