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Markus Lanz begrüßt Gast: „Dann aber eskalierte die Situation“

Markus Lanz hatte am Mittwochabend (13. September 2023) den Landrat Günther-Martin Pauli zu Gast. In der Flüchtlingsfrage wird er deutlich.

Lanz
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

Er ist der bekannteste Talkmaster des Landes.

„Der Mann von der Basis. Wenn man wissen will, das haben wir hier in dieser Sendung wirklich gelernt, wo es im Land hakt, dann muss man Leute wie ihn fragen. Die Landräte. Und von da ist es nur noch ein kurzer Weg zum großen Thema Migration. Wie sehr viele diese deutsche Einwanderungspolitik mittlerweile überfordert, bekam er an einem Sommerabend – im Juli, glaube ich, war es – zu spüren. 19. Juli. Eigentlich wollte er über eine geplante Flüchtlingsunterkunft informieren, dann aber eskalierte die Situation. Diese Versammlung, sagt er heute, war wirklich erschreckend. Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass es so unterirdisch abläuft. Zitat Ende. Herzlich willkommen, Günther-Martin Pauli.“ Mit diesen Worten begrüßte Markus Lanz den Landrat aus dem Zollernalbkreis.

Seit 2007 ist Pauli Landrat im Zollernalbkreis (Baden-Württemberg), bemängelt bei Markus Lanz offen, was aus seiner Sicht derzeit schief läuft. So habe es einen sogenannten „Rechtskreis-Wechsel“ gegeben, um die Menschen schneller in Arbeit zu bekommen. Problem jedoch, so Günther-Martin Pauli bei Markus Lanz, die Jobcenter hatten plötzlich alle Hände voll zu tun und waren noch gar nicht darauf vorbereitet.

Markus Lanz hat Landrat zu Gast

Doch das war nicht alles. „Dieser Rechtskreiswechsel hatte die fatale Auswirkung, dass tatsächlich auch Menschen, die in Polen in Sicherheit waren, die dort schon Arbeitsplätze hatten, die mit ihren Familien in Sicherheit aus einem Kriegsgebiet geflüchtet sind, Familienvater, Lohn und Brot, 300 Euro verdient, kommt zu uns mit Kindern, bekam er halt 1.500 Euro“, schildert der Landrat.

Pauli
Landrat Günther-Martin Pauli war bei Markus Lanz zu Gast. Foto: Screenshot ZDF

Schnell, so Pauli weiter, gab es Veranstaltungen, bei denen Arbeitgeber um die neuen Arbeitskräfte warben. Problem nur: „Wenn dann halt ein Arbeitgeber bereit ist, 1.600 Euro zu bezahlen für einen angelernten oder ungelernten und nicht deutsch sprechenden Mitarbeiter, aber das Jobcenter 1.500 bezahlt, und derjenige, der Arbeit hat, auch sein Wohngeld oder die Wohnung noch selber finanzieren muss – die kommt beim Bürgergeld dazu – dann brauchen wir nicht lange überlegen, wofür der sich entscheidet.“

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Das habe für enttäuschte Gesichter auch bei den Arbeitgebern gesorgt. So sei jener Rechtskreiswechsel zwar gut gedacht, habe aber „in der Auswirkung fatale Sogwirkung in Europa für die Kriegsflüchtlinge“. Und das, so Pauli, würden die Menschen mitbekommen.