Am Donnerstag (30. November) geht es in der Gesprächsrunde bei Markus Lanz um die Stimmung bei den Grünen und die aktuelle Problematik in Nahost. Zu Gast sind der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), Nahost-Expertin Kristin Helberg, Journalistin Eva Quadbeck und der Islamwissenschaftler Dr. Guido Steinberg.
Der ehemalige Umweltminister und langjährige Grünen-Abgeordnete Jürgen Trittin war gerade auf dem Bundesparteitag seiner Partei. Lanz beginnt mit der Frage: „Was war denn am Wochenende in Karlsruhe auf dem Grünen-Parteitag eigentlich schlechter: der Kaffee oder die Stimmung?“ Die Laune dort sei „Horror“ gewesen. Ganz schön frech.
Trittin lässt sich nicht provozieren
Doch den erfahrenen Politiker Trittin, der seit 25 Jahren im Bundestag sitzt, bringt das nicht aus der Fassung. „Gut“, antwortet er trocken. Markus Lanz legt noch Mal nach. „Die Versorgungslage beim Kaffee lässt sich ja verbessern. Aber wie verbessern wir jetzt die Versorgungslage Ihrer Partei?“
Trittin zeigt sich mit dem Parteitag ganz zufrieden, auch wenn die Diskussionen emotional und schwierig gewesen seien. Er ist der Meinung, es sei eine gute Position der Partei in der Migrations- und Flüchtlingspolitik erarbeitet worden, und gibt sich selbstsicher: „Wenn ich mir den Zustand der Ampel angucke, der befriedigt mich nicht, aber von den drei Ampelpartnern geht es den Grünen noch am besten.“
Markus Lanz beißt bei Grünen-Politiker auf Granit
„So nach dem Motto ‚Woanders ist auch scheiße‘?“, tritt Lanz nochmal nach. Doch wieder bleibt Trittin professionell und abgeklärt. Er habe die Erfahrung gemacht, dass Regierungen nach der Hälfte ihrer Amtszeit oft schlecht dastünden, das sage noch nichts über das Ergebnis am Ende aus. „Herzlich willkommen bei Schönreden-TV“, kontert Lanz lachend, und auch Journalistin Eva Quadbeck muss schmunzeln. Sie war als Beobachterin beim Parteitag.
Ihre Analyse ist eindeutig: Noch nie habe eine Bunderegierung nach zwei Jahren so mies dagestanden wie die Ampel, insbesondere bei der Frage „Kann diese Regierung die wichtigsten Probleme im Land noch lösen.“ Den Grünen fehle es eindeutig an Selbstkritik. Wenn es an die brenzligen Themen kam, habe sich die Partei daran „gewärmt wie an einem Lagerfeuer“, dass Friedrich Merz von der CDU ein wirklich übler Bursche sei. In ihren Augen eine ziemliche Nebelkerze.
Doch auch ihre Bestätigung von Lanz‘ Kritik lockt Jürgen Trittin nicht aus der Reserve.
Die Talkshow von und mit Markus Lanz läuft dienstags, mittwochs und donnerstags nach 23.00 Uhr im TV und online in der ZDF-Mediathek.