Bei Markus Lanz dreht sich am Dienstagabend (18. April) plötzlich alles um Haselmäuse, Eulen und andere Wildtiere. Grund dafür: Der ZDF-Moderator hatte kürzlich eine Erkenntnis, die jetzt für Diskussionen sorgt.
„Wenn mehr als sieben Leute sich zusammen tun in Deutschland und ganz egal, wo sie sitzen […], wenn das Deutsche sind und die haben einen deutschen Verein, dann können die jedes Projekt in Deutschland weg klagen. Und zwar so beklagen, dass es über Jahre hinweg keine Chance gibt, das umzusetzen“, erklärt Markus Lanz.
Konkret geht es um die Baumaßnahmen an der A20, der Autobahn, dessen Ende in der Stadt Bad Segeberg liegt und die seit fast 30 Jahren eine Dauerbaustelle ist. Ein Thema, bei dem auch einer der Gäste von Markus Lanz schon mitgemischt hat – Jürgen Trittin.
Markus Lanz lässt nicht locker
„In der Vorbereitung auf die Sendung sind wir auf einen Artikel aus dem Jahr 2002 gestoßen. Da entsteht zumindest der Eindruck, wie formuliere ich das jetzt vorsichtig, Herr Trittin. Dass Sie sozusagen im Namen der Haselmaus die ein oder andere Klage mit befördert haben. Haben Sie ein Herz für Haselmäuse?“, konfrontiert der ZDF-Moderator den Grünen-Politiker.
Seine Antwort: „Wer hat das nicht? Ich habe auch ein Herz für Feldhamster, Rotmilane und andere Tiere.“ Markus Lanz lässt nicht locker und bohrt nach: „Und für Bad Segeberger auch?“ Natürlich auch für die, vergewissert Trittin bevor Lanz dazwischen grätscht. „Das geht gar nicht. Wenn Sie ein Herz für Bad Segeberger hätten, hätten Sie das nicht gemacht“, fährt er den Politiker an.
Jürgen Trittin räumt Problematik ein
Verteidigend heißt es von Trittin: „Ich kann das jetzt nicht beurteilen, weil ich nicht vor Ort war.“ Eine Steilvorlage für Markus Lanz, der kontert: „Das ist vielleicht das Problem.“
Dass man eine Autobahn nicht einfach in einer Stadt enden lassen kann, sieht Trittin selbst problematisch. Es sei aber auch nicht das einzige Projekt, bei dem man genauer hinschauen müsste. „‚Wir lassen eine Autobahn‘ mitten in einer Stadt enden, ist exakt das, was der Bundesverkehrsminister in Berlin plant. Er will eine Autobahn bauen, die mitten in Prenzlauer Berg einfach endet.“
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Es folgt eine Erklärung über sein eigenes Handeln: „Das, was ich gemacht habe, war, dass wir umgesetzt haben, eine Richtlinie der Europäischen Union, für die Deutschland auch gestimmt hat, […] wir müssen der Natur eine Rechtsvertretung geben.“ Dann muss er allerdings selbst einräumen: „Dass diese Form aber aus dem Ruder gelaufen ist, haben wir ja in verschiedenen Bereichen gesehen.“
„Markus Lanz“ zeigt das ZDF dienstags, mittwochs und donnerstags im TV und ist online in der Mediathek abrufbar.