Wenn man Patricia Kelly so zuhört, merkt man schon nach den ersten Worten, wie sehr diese Frau ihren Job liebt. Und das ist nicht selbstverständlich. Seit ihrer frühesten Jugend steht die Sängerin der „Kelly Family“ in der Öffentlichkeit.
Angefangen als Straßenmusikanten entwickelte sich die irische Großfamilie zu einer Popsensation. Auch heute, 48 Jahre nach der Gründung der Band im Jahre 1974, ist die „Kelly Family“ erfolgreich wie eh und je. Am 18. November 2022 startet die neue Tour namens „Die Weihnachtsparty des Jahres! Die Mega Christmas Show“. Wir haben mit Patricia Kelly über die Tour, Streit unter Geschwistern und die Liebe zur Familie gesprochen.
In wenigen Tagen startet die Tour, wie weit sind Sie in den Vorbereitungen?
Wir sind schon recht weit. Aber es ist vor einer Tour ja immer so, dass viel zu tun ist und wir werden die kommenden zwei Wochen durchgehend proben. Jeden Tag, sechs bis acht Stunden. Das Gerüst steht, aber es geht noch um Feinheiten wie Texte merken.
Sie stehen seit Jahrzehnten zusammen auf der Bühne. Sind Sie wie eine eingespielte Fußballmannschaft, wo jeder Laufweg sitzt, oder steht vor jeder Tour neues Grundlagentraining an?
Wir mussten jetzt drei Jahre pausieren. Normalerweise ist die Pause nicht so lange. Zuletzt haben wir ein paar Underground-Konzerte für die Fans gegeben, damit wir auf der Bühne wieder zusammenkommen und waren sehr überrascht, dass alles direkt wieder da war. Das ist ein Phänomen. Wir streiten uns oft, wenn es ums Business geht, aber sobald wir auf der Bühne stehen, sind wir eine Einheit. Diese Konzerte bringen uns zusammen. Das ist ein Geschenk.
Also sitzen die Texte?
Die Texte sind schon ein Thema. Als wir 20 waren, haben wir alles mit links gemacht. Wir haben kaum geprobt und jetzt merkt man schon ein bisschen das Alter (lacht). Man muss einfach dreimal so viel proben. Aber dann sind sie auch drin.
An welchen Punkten reiben Sie sich innerhalb der Band?
Ich glaube, in jedem Unternehmen gibt es Meinungsunterschiede. Ich würde sogar sagen, jedes Unternehmen muss Meinungsunterschiede haben. Wir sind ein exklusives Team mit starken Persönlichkeiten. Dadurch haben wir aber auch starke Ideen. Wir sind halt kein langweiliges Büro.
Sie sehen sich als Unternehmen?
Wir haben verschiedene Rollen. Als Erstes sind wir Künstler. Alles fing mit der Musik an und darum geht es auch heute noch. Aber wir leben in einer Welt, in der man auch Steuern zahlen oder Verträge unterschreiben muss. Wir sind ein Familienunternehmen und entscheiden die wichtigen Dinge gemeinsam. Es gibt also einen kreativen, einen persönlichen und einen geschäftlichen Teil der ‚Kelly Family‘.
Am 18. November startet die Weihnachts-Tour. In der Ankündigung hieß es, dass „auch viele Kelly-Family-Hits“ gespielt werden. Das impliziert, dass etwas anderes im Vordergrund stehen wird. Wird der Fokus auf den Weihnachtsliedern liegen?
Ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Aber ich würde sagen, dass ein Drittel Kelly-Hits sind und zwei Drittel neue Songs und Weihnachtslieder.
Sie haben neben der Kelly Family auch eigene Projekte verfolgt, haben aber – wie beispielsweise Maite oder Paddy – der Band nie ganz den Rücken gekehrt. Warum haben Sie den Kellys immer die Treue gehalten?
Wegen meines Herzens. Es ist einfach eine Herzenssache. Ich liebe meine Geschwister und ich liebe es, mit ihnen auf der Bühne zu stehen. Ich bin ein Teil dieses Teams und ich werde niemals diesen Platz aufgeben. Ich bin stolz darauf. Schließlich habe ich die ‚Kelly Family‘ durch Höhen und Tiefen mitaufgebaut. Als Mama weg war und Papa krank wurde, haben wir uns ja um alles gekümmert. Das ist mein Baby. Niemals werde ich aus der Kelly Family aussteigen. Ich werde die Letzte sein, die auf der Bühne steht.
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Die Tour der „Kelly Family“ startet am 18. November und endet am 29. Dezember in Frankfurt. Die Kellys treten unter anderem am 10. Dezember in Düsseldorf, am 11. Dezember in Braunschweig, am 21. Dezember in Erfurt, am 26. Dezember in Köln, am 27. Dezember in Dortmund und am 28. Dezember in Oberhausen auf. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.