Er hat es nicht leicht. Zugegeben, frühes Aufstehen ist nicht jedermanns Sache, besonders wenn man lange arbeitslos war und so in den Tag hineinleben konnte, wie es einem beliebte, ist der plötzliche Klang des Weckers am frühen Morgen nicht unbedingt der schönste Ton. Doch was muss, das muss. Und bei Bürgergeld (früher Hartz 4)-Empfänger Nico aus Gelsenkirchen-Hassel muss es wirklich.
Der 29-Jährige, der von den Kameras der RTL-Zwei-Sozialdokumentation „Hartz Rot Gold“ begleitet wird, muss nämlich 150 Sozialstunden bei der Gelsenkirchener Tiertafel ableisten. Ein paar Kisten umräumen, Ordnung schaffen, kein Job, der für einen gesunden, jungen Mann wie Nico nicht leistbar wäre. Doch der Bürgergeld-Empfänger tut sich anfangs schwer.
Bürgergeld-Empfänger muss zeitig aufstehen
Körperliche Arbeit ist nämlich nicht wirklich gewohnt. Und frühes Aufstehen schon gar nicht. „Kaffee, Kaffee, Kaffee“, fordert er, während er mit seiner Freundin noch auf dem Sofa sitzt und fernsieht. Draußen ist es noch stockduster. Man könnte meinen, es ist tief in der Nacht. Doch ganz so ist es nicht.
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„Wir sitzen jetzt original schon eine Stunde fünfzehn hier rum, ich bin völlig im Arsch, ich habe gar kein Bock“, jammert Nico, als die Kamera auf eine Wanduhr schwenkt. Und auf der steht nicht etwa 4.30 oder 5 Uhr, sondern 7.25 Uhr. Eine ganz normale Uhrzeit also, die jeder Arbeitnehmer mehr als gut kennen dürfte
„Ein Leistungsträger, wie er im Buche steht“
Und auch bei der Arbeit wird es nicht besser. So kommt der 29-Jährige gerne mal zu spät zur Arbeit oder auch mal gar nicht. Zuletzt erst nutzte er einen Streik im öffentlichen Nahverkehr als Ausrede dafür, gar nicht zur Arbeit zu erscheinen. Bei den Zuschauern kam die Aktion jedenfalls nicht gut an.
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„Mein Mitleid mit Nico hält sich, um es nett zu formulieren, in Grenzen. Die ganze Zeit am Jammern“, schreibt beispielsweise ein Zuschauer bei YouTube. Und ein weiterer ergänzt: „Ein Leistungsträger, wie er im Buche steht. Zum Glück habe ich mich um meine Rente selber gekümmert.“ Doch sein Bemühen kann man Nico nicht absprechen. Immer wieder betont er, dass die Arbeit hart sein müsse, sie solle ja auch Strafe sein. Eine gute Einstellung. Jetzt müssen nur noch die anderen Kleinigkeiten stimmen.