Vor allem bei Edelmetallen ist Vorsicht geboten. Eine falsche Punze und schon sind schnell ein paar Tausend Euro weg. Das wäre auch beinahe am Donnerstag bei „Bares für Rares“ passiert. Doch zäumen wir das Pferd von hinten auf.
Mit seinem Kumpel Wolfgang Ehrl und einer alten Schatulle war Bernhard Schäuble aus Häg-Ehrsberg in Baden-Württemberg zu „Bares für Rares“ gekommen. Doch schon zu Beginn zerschlugen sich die großen Träume des ZDF-Kandidaten aus dem Schwarzwald.
„Bares für Rares“-Kandidat will Schatulle verkaufen
„Schade, ist bestimmt kein Silber. Weil sonst würde da vorne eine Waage stehen. Dann ist es mal hingefallen, da ist ein Dütsch drauf, och neeee“, jammerte Horst Lichter. Punkte, die „Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz so leider nur unterschreiben konnte. Und doch: Alt war die kleine Schatulle auf jeden Fall. Und selten noch dazu.
+++ Endlich! Auf dieses Comeback haben die „Bares für Rares“-Fans gewartet +++
Aber sie hatte auch ihre Tücken. So sei das Kästchen zwar versilbert, wolle aber vorgeben, aus Silber zu sein. „Hier sind tatsächlich überall 800er gestempelt. Die 800, die man hier lesen kann, soll natürlich den Betrachter erst mal auf die richtige Fährte locken, nämlich auf die falsche.“
„Bares für Rares“-Händlerin kauft trotzdem
Und auch Buchstaben, die in die Schatulle gestempelt wurden, sollen an Meistermarken erinnern. Sind jedoch mehr Schein als Sein. Trotzdem: Selten und alt war die Schatulle trotzdem. Und sogar Goethe war auf einer Plakette erkennbar. Und so veranschlagte Schulte-Goltz 450 bis 550 Euro. Deutlich mehr also als die 250 Euro, die sich Bernhard Schäuble gewünscht hatte.
Wohl auch, weil die kleinen Punzen gut gemacht waren, denn die erfahrene „Bares für Rares“-Händlerin Elke Velten-Tönnies fiel direkt auf sie rein. „Soweit ich das sehen kann, ist das sogar 800er-Silber“, bilanzierte die Kölner Juwelierin nach genauem Hinsehen.
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Und fiel kurze Zeit später – wie auch ihre anderen Kollegen – aus allen Wolken, als ZDF-Kandidat Schäuble erklärte, dass die Schatulle nicht aus jenem Edelmetall gefertigt war, sondern die Punzen bloß gefälscht. „Kein Silber?“, riefen alle fünf Händler unisono und gleichermaßen überrascht. Nur gut, dass Schäuble so ehrlich war. Trotzdem: Die Gebote schossen trotzdem in die Höhe. 500 Euro zahlte Elke Velten-Tönnies schlussendlich. Manchmal wird Ehrlichkeit also doch noch belohnt. Auch wenn die gleiche Schatulle aus Silber wohl noch etwas mehr gebracht hätte.
Eine Erfahrung der ganz anderen Art machte zuletzt Elkes Händlerkollegin Sarah. Die durfte kurz nach ihrem Kauf DAS lesen.