Immer wieder regen sich Zuschauer darüber auf, wenn Moderatoren ihre Gäste nicht ausreden lassen und sie ständig unterbrechen. Markus Lanz ist da ganz oben auf der Liste der TV-Gastgeber, die für ein solches Verhalten kritisiert werden. Doch auch Caren Miosga bekam nun besonders viel Kritik ab, weil sie Sahra Wagenknecht angeblich zu oft ins Wort fiel.
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Meist kommt die Kritik dann von Zuschauern, die dem Moderator oder der Moderatorin eine gewisse politische Haltung unterstellen, die durch die kontroverse Fragestellung zum Ausdruck komme. Nun reagiert Miosga und klärt auf, wieso sie das Wagenknecht-Interview in ihrer ARD-Show am 8. September so führte, wie sie es führte.
Wagenknecht weicht inhaltlich aus – das ist ihre Strategie
Via Instagram geht Miosga auf Fragen und Kritik ihrer Zuschauer ein. In einem neuen Clip beantwortet sie die Frage, wieso sie BSW-Chefin Wagenknecht (zu) oft unterbrochen habe. Die Moderatorin wollte in ihrer Sendung ergründen, ob es beim BSW um Personenkult geht und was Wagenknechts Antrieb zur Parteigründung mit ihrem eigenen Namen war.
„Ich habe sie ein paar Mal unterbrechen müssen, weil wir uns entschieden haben, in dem ersten Teil der Sendung mit Sahra Wagenknecht nicht darüber zu sprechen, WAS sie sagt, sondern WIE sie etwas sagt. Also über ihre Sprache zu sprechen, ihre Präsentation zu sprechen (…). Und sie hat aber immer wieder und ganz oft – und das ist eine Strategie auch von Sahra Wagenknecht – auf Fragen, die ihr unangenehm sind, immer inhaltlich antworten wollen. Also die Position loswerden zu wollen, die sie sich vorgenommen hat. Die Botschaften loswerden zu wollen, die sie sich vorgenommen hat. Und auf solche Fragen wie ‚Warum gründen Sie eine Partei, die nach Ihnen benannt ist?‘ dann zu antworten mit ‚Die Ampel macht so schlechte Arbeit, dass wir jetzt unbedingt…‘ – da muss ich sie ja unterbrechen, weil sie mir ausweichen wollte.“
Caren Miosga auf Instagram
Allerdings sei Wagenknecht da nicht die Einzige, das mache sie „nicht exklusiv“, so Miosga lachend. Viele Politikerinnen und Politiker würden diese Strategie anwenden. Doch Wagenknecht mache das „besonders häufig“, deswegen habe sie die BSW-Vorsitzende auch öfter unterbrechen müssen.
Miosga: „Meine Meinung hat in dieser Sendung überhaupt nicht zu suchen“
Kurz danach geht sie auf einen weiteren Vorwurf ein. Sie sei „nicht neutral eingestellt“ in ihrer Sendung. Auch hier nimmt Miosga klar Stellung. Es sei ihr wichtig, sich hier zu erklären.
„Meine Meinung, meine Haltung zu politischen Dingen hat in dieser Sendung überhaupt nichts zu suchen. Ich nehme eine Position ein, die immer sozusagen das Gegenüber stellt.“
Miosga via Instagram
An einem Beispiel versucht die ARD-Frau das verständlicher zu machen. Sei ein Unions-Politiker in der Migrationsdebatte bei ihr zu Gast, der die Zurückweisung von Menschen an der Grenze fordert, würde sie kritisch hinsichtlich des EU-Rechts nachfragen. Wäre eine Grünen-Politikerin bei ihr zu Gast, würde Miosga die Argumente der Gegenseite einnehmen und beispielsweise fragen, ob es nicht wichtig sei, ein Signal der Abschreckung an den Grenzen zu setzen. Alles mit dem Ziel, ein kontroverses und interessantes Gespräch zu gestalten.
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Daraus lasse sich aber nicht ihre eigene politische Haltung ablesen, sondern das sei „nur eine professionelle Haltung“, unterstreich Miosga.