Kevin Kühnert knöpft sich in ungewohnt scharfen Tönen Sahra Wagenknecht vor. Was macht den SPD-Politiker so sauer?
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„Wäre Heuchelei olympisch, dann käme Sahra Wagenknecht jetzt goldglänzend wie ein ganzes Juweliergeschäft aus Paris zurück“, lässt der Generalsekretär der Sozialdemokraten beim Nachrichtenportal „t-online“ seiner Wut freien Lauf.
BSW: Fünf Millionen Euro Spenden alleine im Jahr 2024
Wagenknecht setze auf Mittel, die sie in der Vergangenheit verurteilt habe. Kühnert bemängelt: Das BSW hat in den vergangenen Monaten größere Unternehmensspenden angenommen. So soll die Partei im Jahr 2024 mehr als fünf Millionen Euro aus Großspenden erhalten haben.
„Das BSW mit seinen wenigen Mitgliedern wäre ohne die riesigen Unternehmensspenden überhaupt nicht in der Lage, den Wahlkampf zu stemmen“, so Kühnert. Und weiter: „Die Partei hängt am Tropf ihrer reichen Großspender und ist damit politisch nicht wirklich unabhängig.“ Das BSW sei aufgrund seiner „ungesunden Finanzierung“ besonders anfällig für Versuche der politischen Einflussnahme durch externe Akteure.
Kühnert: „Wagenknecht nimmt am Parlamentsarbeit seit geraumer Zeit nur gelegentlich teil“
Ein weiterer Kritikpunkt: Laut Berichten des „Spiegel“ soll Wagenknecht die Wahlkämpfe für die bevorstehenden Landtagswahlen aus ihrem Bundestagsbüro organisieren. Kühnert empört: „Die Steuerzahler in Deutschland sollten eigentlich das Mandat der Abgeordneten Wagenknecht finanzieren, die an der Parlamentsarbeit seit geraumer Zeit nur gelegentlich teilnimmt. Tatsächlich bezahlen wir alle zunehmend und gegen die Regeln die Persönlichkeitsshow von Frau Wagenknecht mit. Das stinkt zum Himmel!“
Doch bitter für Kühnert: Es ist das im September 2023 gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht, das sowohl in Thüringen als auch in Sachsen drittstärkste Partei in den Umfragen liegt – deutlich vor der SPD.