Im Vergleich zum US-amerikanischen ist der deutsche Wahlkampf farblos und unemotional – und faktenbasiert. Schaut man sich das Gehacke unter und oberhalb der Gürtellinie im die US-Wahl 2024 an, fällt einem vor allem eines auf: Donald Trump darf Sachen sagen, für die er hierzulande von der politischen Bühne verschwinden müsste.
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Egal ob Kamala Harris, Joe Biden oder Hillary Clinton; Trump hat sie alle beschimpft und Lügen über sie verbreitet – alles größtenteils ohne Konsequenzen für ihn. Hier sind die härtesten Klopper im Überblick.
Wahlkampf auf amerikanisch: Das darf Trump alles sagen
Bereits in seinem Wahlkampf um die Präsidentschaft gegen Hillary Clinton 2016 war allen, klar, dass der ehemalige TV-Star Dinge sagen würde, bei denen einer deutschen Bundestagspräsidentin die Ohren schlackern würden. Hart in der Sache, respektvoll im Ton, ist für Trump hinderlicher Schnickschnack im Feldzug gegen alle Feinde, die da kommen mögen.
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Kurz nach Trumps eigenem „grab them by the pussy“-Skandal zog er in den Wahlkampf gegen Hillary Clinton, den er letztendlich auch gewann. Er warf ihr und ihrem Mann vor, Verbrecher zu sein und musste anschließend einen Mann aus seinem Team entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass dieser in den sozialen Medien eine Verschwörungsmythe befeuerte, in der Hillary Clinton einen Kinderpornoring in einer Pizzeria betrieb – oder die Kinder aß, da war man sich nicht ganz sicher.
Im nächsten Wahlkampf 2020, in dem Trump erstmals mit Joe Biden in den Ring stieg, hetzte er fröhlich gegen dessen Familie, bezeichnete sie als kriminell und korrupt. Alles ohne handfeste Beweise und auch ohne relevante Konsequenzen. Trump sagte damals: „Die Bidens wurden reich, während Amerika ausgeraubt wurde.“
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Nachdem Trump die Wahl gegen Biden verlor, behauptete er tagelang auf Social Media, dass die Ergebnisse gefälscht waren und rief zum Sturm auf das Kapitol auf, bei dem es Todesopfer gab. Daraufhin übernahm es die Plattform X, damals noch Twitter, seine Lügen richtigzustellen und sperrte sogar kurzzeitig seinen Account.
US-Wahl 2024: Harris ist das neuste Opfer
In der zweiten Runde gegen Biden stellte Trump ihn als grenzdebil und tattrig hin. Fairerweise kritisierten auch andere Seiten, dass Biden zu alt sei, weswegen er tatsächlich von der Kandidatur zurücktrat. Dann kam Kamala Harris und Trump fand natürlich auch bei ihr Dinge, die ihn störten.
Vor allem ihre Intelligenz und ihre Hautfarbe – beziehungsweise ihren Umgang damit. Er verkündete, Harris sei zu dumm, um eine Pressekonferenz zu geben und hätte ihr Schwarzsein nur für den Wahlkampf neu entdeckt.
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Auf einer Konferenz von schwarzen Journalisten sagte er: „Sie war die ganze Zeit Inderin“. „Und dann, ganz plötzlich, macht sie eine Kehrtwende und wird eine Schwarze Person.“ Harris, deren Mutter aus Indien stammte und deren Vater einen jamaikanischen Migrationshintergrund hat, kommentierte die Vorwürfe nur müde: „Das ist dieselbe alte Show aus Spaltung und Respektlosigkeit.“