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Deutsche Soldaten in Südkorea? Regierung tritt Verteidigungsmission bei

Deutschland tritt der Korea-Mission bei und sichert Südkorea seine militärische Unterstützung im Kriegsfall zu.

Deutschland tritt der UNC-Friedensmission bei und sichert Südkorea militärische Unterstützung zu.
© IMAGO/HMB-Media

Russland und Nordkorea schließen angeblich Verteidigungspakt

Nordkorea und Russland haben beim Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Pjöngjang einen Vertrag geschlossen, der gegenseitigen Beistand "im Falle einer Aggression" beinhaltet. Beide Länder würden gegen die "US-Hegemonie" kämpfen, erklärte Putin.

Das derzeitige Weltgeschehen wird von Kriegen geprägt. Sowohl in der Ukraine, als auch in Israel beziehungsweise im Gazastreifen müssen täglich Menschen ihr Leben lassen. Doch auch abseits dieser Kämpfe gibt es Krisenherde, so auch zwischen Nord- und Südkorea. Jetzt hat Deutschland Südkorea seinen militärischen Beistand vertraglich zugesichert.

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Die Krise auf der koreanischen Halbinsel in Ostasien spitzt sich immer weiter zu. Immer wieder kommt es zu Provokationen an der innerkoreanischen Grenze. Während Südkoreas ehemaliger Präsident Moon Jae-in eine Annäherung mit Nordkorea verfolgte, setzt sein Nachfolger Yoon Suk-yeol (gewählt 2022) auf eine Allianz mit den USA und einem Sicherheitspakt mit Japan. Ein Dorn im Auge Nordkoreas, das seinerseits enge Beziehungen zu China und Russland pflegt.

Konflikt zwischen Nord- und Südkorea: Deutschland bezieht Stellung

Ende 2019 wurden die diplomatischen Bemühungen zwischen Nord- und Südkorea nahezu gekappt. Kim Jong Un hat das Ziel einer Wiedervereinigung mit Südkorea aufgegeben und erklärte den Süden im gleichen Atemzug als Hauptfeind. Nordkorea weitete seine militärische Präsenz in der Region aus und droht immer wieder mit dem Einsatz von Nuklearwaffen.

Jetzt hat Deutschland einen Vertrag zur Sicherung des Waffenstillstands auf der koreanischen Halbinsel unterschrieben. Am Freitag (2. August) ist man dem United Nations Command (UNC) beigetreten, deutsche Soldaten werden somit künftig die Grenze der verfeindeten Länder überwachen.


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Teil dieser Unterschrift ist die Zusage, dass man Südkorea im Falle eines Krieges bei der Verteidigung unterstützt. Deutschland trage mit dem Beitritt zum UNC seinen „Teil zur Stabilität auf der koreanischen Halbinsel bei“, sagte Pistorius bei der Veranstaltung auf der US-Militärbasis Camp Humphreys in Südkorea. Wie genau sich Deutschland an der Mission beteiligen wird, würden „die Verhandlungen der nächsten Monate ergeben.“

Der Verteidigungsminister ist sich jedoch sicher, dass die Einbringung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt „schon einen Unterschied“ mache. „Wir müssen uns an unterschiedlichen Orten dieser Welt, in Europa genauso wie hier im Indopazifik, mit Provokationen und der Bedrohung von Aggressoren auseinandersetzen“, sagt er weiter.

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Ein besonderes Risiko sieht er in der Innigkeit zwischen Wladimir Putin und Kim Jong Un. Mitte Juni haben die beiden Machthaber einen Militärpakt zur Verteidigung gegen den Westen geschlossen. „Putin und Kim Jong Un rüsten auf und pfeifen gleichzeitig auf die regelbasierte internationale Ordnung, auf das Völkerrecht“, so der SPD-Mann.

Das UNC wurde zu Beginn des Koreakriegs 1950 unter Führung der USA eingeführt. Es soll die Einhaltung des 1953 geschlossenen Waffenstillstandsabkommens zwischen Nord- und Südkorea garantieren.