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Markus Lanz setzt Spitze gegen Gast: „Keiner will was mit Ihnen zu tun haben“

Moderator Markus Lanz wird in seiner ZDF-Sendung deutlich. Schon bei der Vorstellungsrunde setzt er eine fiese Spitze gegen seinen Gast.

TV-Star Markus Lanz fordert seinen gast in der ZDF-Sendung heraus.
© Screenshot ZDF

Das ist Markus Lanz

Für Bodo Ramelow ist der 1. September 2024 entscheidend. Dann wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Der Ministerpräsident des Freistaates, der der Partei „Die Linke“ angehört, war am Mittwochabend (3. Juli) zu Gast in der ZDF-Talkshow bei Markus Lanz.

Dort sprach der Moderator die miesen Umfragewerte seiner Partei an und lenkte das Gespräch auch noch auf die Person, die Ramelow ein Dorn im Auge ist: Sahra Wagenknecht.

Markus Lanz lockt Gast aus der Reserve

In der Vorstellungsrunde geht Markus Lanz bereits aufs Ganze, stellt Bodo Ramelow den TV-Zuschauern vor. 1999 trat der 68-Jährige in die ostdeutsche PDS ein, ein Skandal in seiner CDU lastigen Heimat in Hessen. Lanz zitiert seinen Gast, der einst dazu sagte:

„Als sie hörten, dass ich für die PDS kandidiere, da blieben am Sonntag in der Kirche die Plätze neben mir alle leer. Ich saß da ganz alleine und keiner wollte mehr was mit mir zu tun haben.“ Seit 2014 ist Bodo Ramelow der erste Linke Ministerpräsident im Thüringer Landtag, wurde anschließend erneut als solcher gewählt und will nun im September ein drittes Mal an die Spitze. Markus Lanz kann sich in seiner ZDF-Sendung selbst eine Spitze nicht verkneifen.

Lanz: „Das Problem ist nur, diesmal könnte es wieder so werden wie damals in der Kirchenbank in Hessen. Keiner will was mit Ihnen zu tun haben.“ Autsch! Schaut man sich die aktuellen Umfragewerte an, schneidet Ramelows Linkspartei alles andere als gut ab und liegt teilweise nur noch bei 11 Prozent.

Als es schließlich um seine ehemalige Linke Ex-Kollegin Sahra Wagenknecht geht, merkt man Ramelow den Frust an. Wagenknecht trat im Oktober 2023 offiziell aus der Partei Die Linke aus, wurde im Januar 2024 Vorsitzende ihrer neu gegründeten Partei BSW, deren Umfragewerte stets steigen.  

Lanz: „Was ist für Sie das Phänomen Sahra Wagenknecht?“

„Was ist für Sie das Phänomen Sahra Wagenknecht, was passiert da gerade?“, will Lanz von seinem Gast wissen. „Es schmerzt mich, dass die BSW sich aus der Linken verabschiedet hat. Es schmerzt mich. Ich habe von einer anderen Linken geträumt. Von einer pluralen Linken“, gesteht  Bodo Ramelow. „Das Interessante ist, dass bei dem Traum von einer pluralen Linken Frau Wagenknecht mich immer von links kritisiert hat. Als wir die PDS umbenannt haben – Partei des demokratischen Sozialismus. Da war sie die Vertreterin, die sehr scharf darauf reagiert hat, dass wir den Begriff Sozialismus fallen lassen zugunsten des Wortes ‚Die Linke‘.“

Interessant sei für ihn außerdem, dass von Seiten der CDU gesagt werde, mit der Linken könne man nicht kooperieren, weil das die SED-Nachfolge-Partei sei. Aber mit der BSW könne man sich stattdessen vorstellen, zu koalieren. Ramelow: „Das finde ich interessant, weil ich war nie in der SED, aber Frau Wagenknecht. Ich war nie in der kommunistischen Plattform, aber Frau Wagenknecht war die Gallionsfigur der kommunistischen Plattform.“



Was Markus Lanz im ZDF aber schließlich wissen will, ist, ob der Politiker eine Koalition mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht ausschließen würde. Seine Antwort ist klar:

„Ich sage ganz deutlich, ich kämpfe gegen keine demokratische Partei und für mich ist das BSW erst mal Teil des demokratischen Spektrums.“