Galeria ist seit Wochen in den Schlagzeilen. Innerhalb von drei Jahren meldete das Unternehmen zum dritten Mal Insolvenz an – zuletzt Anfang Januar. Es folgte die Hiobsbotschaft, dass zahlreiche Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof schließen müssen und 1400 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Nicht weniger als 16 der 92 Warenhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof wurden geschlossen. Jetzt soll es eine alles entscheidende Abstimmung geben.
Ist das die Rettung? Die Gläubiger von Galeria Karstadt Kaufhof haben es am Dienstag (28. Mai) in Essen selbst in der Hand. Ein Käufer steht bereits in den Startlöchern – jetzt hat die Gläubigerversammlung das letzte Wort.
Galeria: Droht Zerschlagung?
Über den Insolvenzplan von Galeria wird jetzt abgestimmt. Damit haben die Gläubiger von Galeria die Möglichkeit, über den nicht öffentlichen Insolvenzplan zu entscheiden. Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus warb im Vorfeld der Gläubigerversammlung für die Annahme des Insolvenzplans. „Ich empfehle den Gläubigern, den Plan anzunehmen, denn die Alternative wäre die Zerschlagung des Unternehmens“, warnte der Rechtsanwalt.
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Für die Gläubiger geht es allerdings so richtig ums Geld, denn sie werden deutliche Abstriche machen müssen. Denkhaus rechnet mit einer Insolvenzquote von 2,5 bis 3,0 Prozent. Die Gläubiger sind demnach vor allem Vermieter, aber auch die Bundesagentur für Arbeit für das Insolvenzgeld, Sozialversicherungsträger, Arbeitnehmer und das Finanzamt.
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Bei der Abstimmung haben die Gläubiger auch die Möglichkeit, den Vorschlag des Insolvenzverwalters abzulehnen. Nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Capital“ belaufen sich die angemeldeten Forderungen auf bis zu 886 Millionen Euro. Im Falle einer Ablehnung des Insolvenzplans und einer Zerschlagung von Galeria würden sich die Forderungen dagegen auf rund 3,2 Milliarden Euro belaufen, zitiert „Capital“ aus dem Insolvenzplan. Die große Differenz erkläre sich vor allem durch hohe Mietausfallansprüche der Vermieter.
Sollten die Gläubiger dem Insolvenzplan nicht zustimmen, wäre das Unternehmen endgültig am Ende. Eine Zerschlagung, also der Verkauf einzelner Filialen an potenzielle Interessenten, wäre wahrscheinlich.