Die Grünen wollen im neuen EU-Parlament stärker vertreten sein als bislang. Neben der Hochburg Deutschland (hier holte man 21 Mandate bei der Europawahl 2019), waren die Grünen unter anderen auch in Österreich mit einem Wahlergebnis von 14 Prozent erfolgreich.
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Doch kurz vor der Europawahl 2024 könnte die Zustimmung für die Grünen in der Alpen-Republik zusammenbrechen. Grund ist eine brisante Enthüllung. Sie wirft einen Schatten auf den Wahlkampf der Öko-Partei – vier Wochen vor der Wahl.
Recherche über Grünen-Spitzenkandidatin schockiert Österreich
Es geht dabei um die Spitzenkandidatin Lena Schilling. Die linksliberale Zeitung „Der Standard“ veröffentlichte am Dienstag (7. Mai) eine Recherche über die 23-Jährige mit schwerwiegenden Vorwürfen.
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Es geht um eine Reihe von angeblichen Lügen, offenbar falschen Unterstellungen und pikanten, frei erfundenen Gerüchten – auch in Bezug auf Journalisten. Das Urteil des Blattes ist vernichtend: Schilling habe ein „problematisches Verhältnis zur Wahrheit, spiele Personen gegeneinander aus und hinterlasse verbrannte Erde.“ Die Zeitung beruft sich auf Gesprächen mit rund 50 Personen aus dem Umfeld Schillings, Chats und auch einer Unterlassungserklärung, die diese Darstellung untermauern würden.
Aufregung vor Europawahl: Rücktritts-Grund oder Kampagne gegen Polit-Talent?
Lena Schilling ist eine Seiteneinsteigerin. Zuerst engagierte sie sich als als Aktivistin bei Fridays for Future. Vor ihrer Spitzenkandidatur für die Grünen zur Europawahl arbeitete die Wienerin laut eigener Aussage als Tanzlehrerin. Nun steht in Frage, wie aufrichtig und vertrauenswürdig die Spitzenkandidatin der Grünen in Österreich als Person ist.
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In den Sozialen Netzwerken wird der „Standard“-Artikel heißt diskutiert. Einige lesen darin die Entzauberung der Kandidatin, zeigen sich schockiert und fordern sogar Schillings Rücktritt. Andere dagegen stellen in Frage, ob hier eine Intrige und Kampagne gegen ein politisches Talent gefahren wird. Die Recherche dürfte auf jeden Fall eine enorme Belastung für den weiteren grünen Wahlkampf in Österreich darstellen.
In einer Pressekonferenz nahm die Grünen-Spitze Lena Schilling am Mittwochmorgen (8. Mai) in Schutz. Vizekanzler Werner Kogler sprach auf der PK davon, dass zu befürchten war, dass der Wahlkampf schmutzig werde. Es sei eine Schmutzkampagne gegen eine junge Frau.
„Der Standard“-Chefredakteur Gerold Riedmann erklärte nach der Grünen-PK über die Enthüllung: „Wir können jeden Beistrich, jeden Halbsatz beweisen. Wir weisen die Angriffe auf unsere Berichterstattung auf das Schärfste zurück. Pressefreiheit heißt, auch Dinge über sich zu lesen, die nicht genehm sind. Die Grünen verwechseln den Überbringer der schlechten Nachricht mit der eigentlichen Nachricht. Wir bleiben bei den Fakten.“