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Weil Soldaten durch Deutschland ziehen: AfD befeuert Ängste vor „3. Weltkrieg“

Die AfD sieht die NATO als Bösewichte und befeuert Sorgen in der Bevölkerung. Die Reaktionen fallen heftig aus.

Putin-treu oder patriotisch? Die AfD
© IMAGO/Christian Ohde

Merz: Chrupalla ist "nützlicher Idiot" Putins

CDU-Chef Friedrich Merz hat den AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla wegen eines Kommentars zum Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny scharf kritisiert. Chrupalla mache sich zum "nützlichen Idioten des Regimes", sagte Merz im Bundestag. Chrupalla hatte bezweifelt, dass es sich bei Nawalnys Tod um Mord gehandelt habe.

Das pro-russische Weltbild der AfD in einem Bild: Die AfD-Fraktion im sächsischen Landtag macht deutlich, wo sie politisch steht. „Großmanöver gegen Russland! NATO-Provokation beenden“ heißt es da in einem Beitrag auf Facebook und X.

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Es scheint fast so, als wäre es nicht das Putin-Regime, dass als Aggressor die Ukraine überfallen hat, sondern der Westen die treibende Kraft.

AfD sieht die NATO als Bösewichte: „Gefährliche Provokation“

Hintergrund des Beitrags ist die NATO-Übung „Steadfast Defender 2024“. Seit Sonntag (14. April) sind dafür auch Militärkonvois in Deutschland unterwegs – in Richtung Polen. Deutschland als mitteleuropäisches Land gilt als logistische Drehscheibe bei einem möglichen Krieg mit Putin-Russland.

Doch das NATO-Manöver mit 90.000 beteiligten Soldaten, das die Sicherheit der Mitgliedsstaaten und damit auch Deutschlands erhöhen soll, ist aus Sicht der AfD eine „gefährliche Provokation“. Dabei findet es natürlich nur auf dem Territorium der NATO statt und hat nichts mit der Ukraine zu tun.

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Jörg Urban, der Fraktionsvorsitzende der Sachsen-AfD poltert dennoch gegen das westliche Verteidigungsbündnis:“Erst wollen NATO-Staaten ihre Soldaten in die blockfreie Ukraine schicken, nun läuft die NATO an der russischen Grenze auf. Es droht eine Eskalationsspirale, an deren Ende ein Dritter Weltkrieg zwischen Russland und der NATO stehen könnte, der große Teile von Europa vernichtet.“

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„Dritter Weltkrieg“, „große Teile von Europa vernichtet“ – die Rechtsaußen-Partei befeuert Ängste in der Bevölkerung. Dass das Manöver, wie die englische Bezeichnung schon sagt, lediglich den Verteidigungsfall bei einem Angriff Russlands proben will, blendet Urban aus. Die Reaktionen auf diesen Beitrag fallen jedoch höchst unterschiedlich aus.

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Reaktionen: „Putin befiehlt, wir folgen“ vs. „Russland ist nicht mein Feind“

Auf X gibt es vor allem viel Kritik. „Aus den vermeintlichen Patrioten sind inzwischen Russland-Fanboys geworden“, schimpft ein Nutzer. Die AfD-Politiker seien „Vaterlandsverräter“. Dafür, dass sich die AfD „einst so soldatennah gegeben hat, fahren sie der Truppe echt häufig in die Flanke“, kritisiert ein anderer. Es sei eine „Zersetzerpartei“. „Putin befiehl, wir folgen. Der Wahlspruch der AfD“, kommentiert ein weiterer den Beitrag.

Unter dem selben Beitrag auf Facebook scheint dagegen die AfD-Anhängerschaft in der Mehrheit – und damit gibt es viel Zustimmung. „Russland ist nicht mein Feind“, schreibt da einer. „Diese NATO und die USA sind die größten Unruhestifter , Kriegshetzer und Kriegstreiber auf unserem Kontinent!“, kommentiert ein anderer. Das was die NATO da treibe, gleiche „russischem Roulette“.


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Die AfD bedient also antiamerikanische Gefühle und kommt dabei vor allem in einem ostdeutschen eher prorussischen Milieu gut an. Ob man damit wirklich im Sinne Deutschlands handelt, wie es die Partei sonst immer vorgibt, steht auf einem anderen Blatt.