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Kanzlerin-Putsch: Brisante Enthüllung über die Merkel-Zeit

Meuterei in der Union: Die Geschichte der Ära Merkel hätte fast anders geschrieben werden müssen. Eine neue Enthülltung!

Meuterei gegen Merkel.
© imago/photothek

Langjähriger CDU-Politiker Wolfgang Schäuble ist tot

Der langjährige CDU-Politiker Wolfgang Schäuble ist tot: Er starb im Alter von 81 Jahren, wie aus Unionskreisen in Berlin bestätigt wurde. Schäuble war der dienstälteste Abgeordnete im Bundestag gewesen und hatte in seinem Leben zahlreiche politische Ämter inne.

Die Geschichte der Ära Merkel hätte anders geschrieben werden müssen. Offenbar gab es unionsintern einen Meuterei-Plan gegen die ewige Kanzlerin. Sie hätte nicht bis 2021 regiert, sondern wäre schon 2015 gestürzt worden.

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Der im vergangenen Dezember verstorbene Wolfgang Schäuble sorgt mit seinen Memoiren, die nun posthum veröffentlich werden, für die brisante Enthüllung. Alles soll sich zum Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 abgespielt haben.

Meuterei von Stoiber: Schäuble hätte Kanzler werden sollen

Demnach sei Schäuble von Bayerns Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber dazu angestiftet worden, Angela Merkel zu stürzen und selbst Bundeskanzler zu werden.

Der „Stern“ veröffentlichte am Mittwoch exklusiv Auszüge aus dem Buch. Demnach heißt es in den Erinnerungen von Schäuble: „Höhepunkt war der CSU-Parteitag, als der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende (Horst Seehofer) der Kanzlerin wie einem Schulmädchen die Leviten las.“ Und weiter: „Inzwischen wurde auch Edmund Stoiber aktiv und feuerte Seehofer, seinen Nach-Nachfolger im Ministerpräsidentenamt, in dessen Attacken gegen Merkel an. Und mich wollte er dazu bewegen, Merkel zu stürzen, um selbst Kanzler zu werden.“

Doch bei diesem bajuwarischen Aufstand machte Schäuble nicht mit: „Ich lehnte das entschieden ab. Wie Jahrzehnte zuvor bei Kohl blieb ich bei meiner Überzeugung, dass der Sturz der eigenen Kanzlerin unserer Partei langfristig nur schaden könnte, ohne das Problem wirklich zu lösen. Das war mein Verständnis von Loyalität, das nach heutigen Maßstäben vielleicht ein wenig antiquiert erscheint.“

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Ganz neu ist der Putsch-Plan nicht, wohl aber die Details. Schon 2022 offenbarte Schäuble in der ZDF-Sendung von Markus Lanz, dass es unionsintern solche Gedanken gab. Aber er nannte damals nicht den Namen Stoiber als Anstifter im Hintergrund.

Schäuble kritisiert Merkel: „Beratungsresistent“

Dass Schäuble sich nicht auf diesen Plan einließ, begründete er in seinen Memoiren auch mit seinem Alter von damals 73 Jahren und seiner gesundheitlichen Verfassung: „Die ganze Debatte amüsierte mich fast ein wenig, weil ich ja mein Alter kannte, seit mehr als einem Vierteljahrhundert querschnittsgelähmt war und insgesamt eine angeschlagene Gesundheit hatte.“

Zudem hab er die Grundsatzentscheidung Merkels in der Flüchtlingskrise 2015 unterstützt: „Als die Kanzlerin am 4. September 2015 die im Rückblick für diese Krise zentrale Entscheidung traf, die Grenzen angesichts der katastrophalen Zustände am Bahnhof von Budapest, wo Flüchtlinge zu Tausenden gestrandet waren, weiterhin offen zu halten, fand ich dies aus humanitären und europapolitischen Gründen richtig“, schreibt er. Ebenso wie ihren Satz „Wir schaffen das“.


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Jedoch kritisierte der frühere Bundestagspräsident in seinem Buch auch: „Das waren starke Statements. Sie hätten eben nur von einer Vielzahl weiterer Maßnahmen und Anstrengungen begleitet werden müssen, um zu verdeutlichen, dass diese einmalige Notmaßnahme unwiederholbar war.“ Im Unterschied zur Kanzlerin habe er es für richtig gehalten, „den Bürgerinnen und Bürgern reinen Wein einzuschenken und klarzumachen, dass der Einsatz für die Flüchtlinge eben auch mit Kosten und Opfern verbunden ist“. Merkel sei „in mancherlei Hinsicht beratungsresistent“ geblieben.

Das Schäuble-Buch „Erinnerungen. Mein Leben in der Politik“ erscheint in der zweiten April-Woche.