Bei „Bares für Rares“ bringt ein Paar aus Duisburg am Freitag (16. Febraur 2024) eine wirklich merkwürdige Kuriosität mit ins Pulheimer Walzwerk. Kathrin Golter und Rainer Kreischer haben eine alte Likörflasche dabei.
Das an sich wäre nichts Besonderes, aber auf den Inhalt kommt es an. „Es geht um Prozente, sehr schön!“ scherzt Horst Lichter, als er die alte bauchige Flasche sieht.
„Bares für Rares“ – Dieser Likör birgt ein Geheimnis
Darin schwappt eine dunkelbraune Flüssigkeit. „Dürften wir denn nachher vielleicht mal öffnen?“, fragt der „Bares für Rares“-Gastgeber die Rentner neugierig. „Wir hören erst einmal“, bremst ihn Experte Detlev Kümmel aus. Denn die Flasche mit der Aufschrift „BOLS Ballerina Apricot“ birgt ein Geheimnis: Darin ist eine Spieluhr, und wenn man das Werk am Flaschenboden aufzieht, ertönt der Donauwalzer. Das ist aber noch nicht alles.
In der braunen Flüssigkeit dreht sich eine kleine Balletttänzerin aus Plastik. Sobald der Experte mit einer Taschenlampe hineinleuchtet, ist sie gut zu erkennen. Es gibt noch eine Besonderheit: Sobald man die Flasche anhebt, stoppt die Musik.
Es ist keine Fake-Flasche, wie Horst vermutet. Das Etikett ist schon vergilbt, der Füllstand ist im Laufe der Jahrzehnte etwas verdunstet. Aber man könnte tatsächlich die Flasche öffnen und austrinken. Die niederländische Marke Bols gibt es schon 1575.
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Die „Ballerina Flaschen“ wurden von 1950 bis 1970 allerdings in Frankreich hergestellt. In den Geschmacksrichtungen „Apricot Brandy“, Triple Sec“, „Mint Crème“ und „Goldwasser“. Selbst auf Auktionen werden diese Flaschen manchmal gehandelt.
80-Euro-Waldi: „Gleich scheppert es!“
„Der Verkauf der Flasche fällt mir leicht nach so vielen Jahren. Ich war fünf Jahre alt als mein Vater die meiner Mutter zum Hochzeitstag übergeben hat“, sagt die 61-jährige Duisburgerin Kathrin Golter. Im Händlerraum herrscht großes Aufsehen. Elke Velten ist sofort raus: „Alkohol ist nicht meins.“ Händler Waldi kennt solche Flaschen: „Die Mucke kommt aus Österreich, die Brühe kommt aus Holland. Und wer kauft es: Der Eiffler.“
Aber auch Österreicher Wolfgang Pauritsch und der Holländer Jos van Katwijk bieten mit. Schließlich macht Waldi mit seinem Gebot von 180 Euro das Rennen. „Jetzt scheppert es richtig“, als er feststellt, dass er keine kleinen Scheine im Portemonnaie hat. Deshalb gibt sogar 200 Euro für das fröhliche Rentner-Paar aus Duisburg.