Es ist und bleibt ein brisantes Thema in Dortmund: Die erste islamische Kita soll bald eröffnen. Schon im September 2022 bestätigte die Stadt Dortmund, dass eine Kita auf dem Gelände des ehemaligen türkischen Bildungszentrums „sehr wünschenswert“ sei. Unklar war, wer Kita-Träger werden würde.
Die DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion), der das Gelände gehört, kam nicht infrage, weil dafür die Erfahrung in frühkindlicher Bildungsarbeit fehle (DER WESTEN berichtete). Dafür soll Lalezar aus Mannheim einspringen. Dennoch gibt es scharfe Kritik, vor allem wegen der Verstrickung mit DITIB. Denn in der gebe es neben extremer politischer Nähe zum Erdogan-Regime in der Türkei auch „strukturellen Judenhass“!
Dortmund: Kritik an islamischer Kita reißt nicht ab
Zwar versicherte ein Vorstandsmitglied des Lalezar-Betreibers, dass es wie in kirchlichen Kitas auch im muslimischen Kindergarten religiöse Rituale gebe. Es gehe darum, als Muslim Verantwortung für die Gesellschaft in Deutschland zu übernehmen. Doch auch, weil die DITIB hinter dem Projekt in Dortmund als Investor steht, hagelt es Warnungen und Kritik.
Jetzt warnt das Berliner Büro des American Jewish Committee (AJC) vor DITIB, wirft ihr in einer Analyse vor, „strukturellen Judenhass“ zu betreiben! Die AJC wurde 1906 in New York von amerikanischen Juden vorwiegend deutscher Herkunft gegründet, will sich für die Sicherheit von Juden, Menschenrechte und Demokratie weltweit einsetzen. In einem Schreiben, das dieser Redaktion vorliegt, rechnet das AJC ab: „DITIB ist ein verlängerter Arm des türkischen Staates. Als dieser verstößt DITIB immer wieder gegen die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Deutschland.“
„DITIB betreibt strukturellen Judenhass“
Remko Leemhuis, Direktor des AJC in Berlin, urteilt: „Seit Jahren warnen wir davor, dass Erdogan die DITIB und ihre Moscheegemeinden dafür nutzt, um seine antisemitische Ideologie unter Bürgern mit Türkei-Bezug in Deutschland zu verbreiten.“ Die Abhängigkeit zum Erdogan-Regime zeige sich auch im Antisemitismus, der innerhalb der DITIB immer wieder in Erscheinung trete.
Leemhuis weiter: „Nicht zuletzt verdeutlichen die antisemitischen und antiisraelischen Aussagen von Erdogan selbst in Folge des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober erneut die Gefahr, die eine Erdogan-hörige Organisation wie DITIB für Juden hierzulande darstellt. Wer den Kampf gegen Antisemitismus ernst meint, darf bei diesem Problem nicht weiter wegsehen!“
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Werden Kinder aus Dortmund künftig demnach in einer Kita erzogen, dessen Träger von einer Organisation gesponsert wird, in denen ranghohe Mitglieder durch Antisemitismus auffallen? Noch sei kein formaler Antrag von Lalezar auf die Erteilung der Betriebserlaubnis gestellt worden, so die „Ruhr Nachrichten“. Daher habe das Jugendamt noch keine Entscheidung treffen müssen.