16 Stunden früher als geplant endete am Montagmorgen (29. Januar) der Bahnstreik in NRW. Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn wollen wieder verhandeln, haben eine Friedenspflicht bis zum 3. März verkündet. Doch können Pendler jetzt aufatmen? Nein, ganz im Gegenteil.
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Millionen Pendler mussten während der vergangenen Streiktage Nervenstärke beweisen. Kein Wunder, dass 61 Prozent der Befragten bei einer aktuellen Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) angaben, kein Verständnis für den Bahnstreik in NRW und bundesweit zu haben. Vor diesem Hintergrund wirkt das Szenario, dass jetzt allen Pendlern bevorsteht, umso heftiger.
Nach Bahnstreik: Verdi schockt Pendler mit nächstem Hammer
Denn nach dem Streik ist vor dem Streik! Während die kleine, aber krawallige Lokführergewerkschaft GDL vorerst einen Gang zurückschaltet, kommt jetzt die mächtige Gewerkschaft Verdi mit einem echten Streik-Hammer um die Ecke.
Wie der Bahnstreik auch nach dem Ende nachwirkt: Bahnstreik früher zu Ende – doch der Ärger ist noch nicht vorbei
Nach dem Ende des Bahnstreiks in NRW drohen plötzlich Arbeitsniederlegungen bei Bussen und Bahnen in weiten Teilen Deutschlands. Die Gewerkschaft Verdi hat am Montagnachmittag über Warnstreiks im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in mehreren Bundesländern informiert. Die Gewerkschaft verhandelt seit einigen Tagen parallel in allen Ländern außer Bayern über Tarifverträge. Dabei geht es in manchen Ländern um höhere Gehälter, andernorts werden die sogenannten Manteltarifverträge neu verhandelt, also die Arbeitsbedingungen. Die Tarifrunde wirkt sich laut Gewerkschaft auf mehr als 130 kommunale Unternehmen und rund 90.000 Beschäftigte in den Städten und Landkreisen aus.
Massiver Streik bei Bussen und Bahnen
Auch in NRW wird es einen massiven Streik bei Bussen und Bahnen geben. Das trifft Pendler sicher hart. Denn zum einen gibt es hier viele Gewerkschaftsmitglieder, zum anderen dürfte der Streik in den großen Ballungsräumen in NRW für hohen Druck auf die Arbeitgeber sorgen. Für Pendler die Horror-Nachricht! Denn auf Busse und Bahnen sind im Alltag noch deutlich mehr Menschen angewiesen als auf die Züge der Deutschen Bahn. Erinnerungen werden wach an den Mega-Streik im ÖPNV vor knapp einem Jahr (>>> mehr dazu hier). Und auch Autofahrer wird das Szenario nicht kaltlassen. Denn wenn Busse und Bahnen in NRW nicht fahren, wird es auf den stark belasteten Autobahnen im Land sowie auf den Straßen in den Städten noch voller. Das hat der Bahnstreik bereits gezeigt.
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Doch die Gewerkschaft Verdi verweist auf ihre eigenen Sorgen und Nöte. Die Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV hätten immer mehr zugenommen, teilte Verdi im Vorfeld der Pressekonferenz am Montag mit. Daher müssten schnell Lösungen gefunden werden, um eine Entlastung herbeizuführen. Die bisherigen Verhandlungen in den Bundesländern seien allesamt ohne Ergebnis geblieben.