Am gestrigen Samstag (27.01.) hatte die neue Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) ihren ersten Parteitag in Berlin. Nicht nur Sahra Wagenknecht hielt eine Rede, auch ihr Ehemann und Neumitglied der Partei, Oskar Lafontaine, gab sich die Ehre und ergriff das Wort. Wie eine neue Umfrage zeigt, scheint die Rechnung des ausgebufften Polit-Paares aufzugehen – während das BSW ein solides Ergebnis aufweist, stürzen zwei Parteien ab.
Eine am Freitag (26. Januar) veröffentlichte Umfrage von DAWUM, bei der 1366 Menschen befragt wurden, zeigt nichts weniger als erratische Veränderungen im Parteienspektrum. Denn es ist eindeutig, welche Parteien die Menschen wählen, wenn am heutigen Sonntag Bundestagswahl wäre.
Die Regierungsparteien dürfen sich freuen
Die Regierungsparteien dürfen sich freuen. Die SPD käme demnach auf 15,5 Prozent, was immerhin 3,5 Prozent mehr als in der Vorwoche sind. Auch die Grünen bekommen zwei Prozent mehr und kommen auf 12,5 Prozent. Die FDP kann ebenfalls einen Zuwachs von 2 Prozent zur letzten Woche verzeichnen, so wären die Liberalen sicher im nächsten Bundestag mit 6,5 Prozent vertreten.
Wagenknechts Ex-Partei Die Linke liegt bei schwachen 2,5 Prozent, bei einem Verlust von 0,5 Prozent. Sie scheint in die Bedeutungslosigkeit zu verschwinden. Doch die großen Verlierer sind andere.
Die großen Verlierer sind die Union und die AfD
Demnach haben die Union und die AfD die größten Verluste in der aktuellen Umfrage von DAWUM. CDU und CSU verlieren sage und schreibe 6,5 Prozent und kommen auf 27,5 Prozent, womit sie jedoch noch immer mit großem Abstand auf dem ersten Platz stehen.
Auch für die AfD hat die Umfrage keine guten Nachrichten. Die rechtspopulistische Partei würde in dieser Woche rund 5,5 Prozent weniger Wähler auf sich vereinen lassen. Sie käme damit auf 19 Prozent.
Es stellt sich die Frage: Ist das (auch) die Wirkung der neuen Wagenknecht-Partei? Die Partei um die ehemalige Führungsfigur der Linkspartei fischt nicht nur finanz- und wirtschaftspolitisch im linken, sondern gesellschafts- und migrationspolitisch im rechten Lager. Es mag also nicht verwundern, dass Konservative und Rechte dementsprechend verlieren.