Die AfD liegt in Ostdeutschland klar vorne. In Sachsen kommt die rechtsextreme Partei im aktuellen Wahltrend auf 34 Prozent. Dazu lassen neue Umfragen der Freistaat-Bürger tief blicken.
Seit 2016 lässt die Landesregierung Bürger für einen „Sachsen-Monitor“ befragen. Der zeigt erschreckende Bekenntnisse. Die schlechte Stimmung im Land nimmt immer mehr zu.
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AfD-Hochburg Sachsen unter den Verschwörern?
Sachsens Bürger haben immer weniger Vertrauen in die Politik; die Unzufriedenheit mit dem Funktionieren der Demokratie wächst. Das sind zwei Befunde aus dem „Sachsen-Monitor 2023“, der am Dienstag in Dresden vorgestellt wurde. Für die Umfrage hatten die Meinungsforscher von Dimap zwischen 23. Juni und 30. September 2023 Interviews mit 2041 Leuten aus dem Freistaat im Alter ab 18 geführt. In vielen Punkten hat sich die Stimmung im Vergleich zur letzten Befragung zwei Jahre zuvor verschlechtert.
Besonders drastisch ist der Vertrauensverlust bezogen auf die Ampel-Regierung. 82 Prozent der Sachsen haben wenig oder gar kein Vertrauen in die Ampel-Koalition. Dazu ist der Verschwörungsglaube in der sächsischen Bevölkerung weit verbreitet. 55 Prozent stimmen in der AfD-Hochburg der Aussage zu, dass „die Regierung der Bevölkerung die Wahrheit verschweigt.“ 36 Prozent der Bürger sehen „geheime Organisationen, die großen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen.“
Die Abneigung gegenüber bestimmten Gruppen in der Gesellschaft nimmt zu. 64 Prozent (+24 Prozent) sind der Ansicht, die Bundesrepublik sei durch die vielen Ausländer „in einem gefährlichen Maß überfremdet.“ Die Asylpolitik und die „Überfremdung“ wird von 25 Prozent als wichtigstes Problem genannt (+21). Dazu sehen 30 Prozent eine sexuelle Beziehung zwischen Personen desselben Geschlechts als unnatürlich an.
Sachsen demonstriert gegen AfD
Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) räumte ein, dass die Ergebnisse des „Sachsen-Monitors“ die Regierung nachdenklich gestimmt hätten. Er sah in den Ergebnissen einen Beleg dafür, wie weit die zerstörerische Kraft gegen wichtige Institutionen schon fortgeschritten ist. Eine Politik des gesunden Menschenverstandes werde dazu führen, dass es im nächsten „Sachsen-Monitor“ wieder bessere Werte gibt.
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Gleichzeitig fanden in Sachsen am Montagabend (22. Januar) mehrere Kundgebungen und Proteste statt. Im Fokus stand dabei die Aufdeckung der von Rechtsextremisten geplanten Deportation von Migranten und Andersdenkenden. Auch soll ein Zeichen gegen die AfD gesetzt werden. Im Freistaat füllten dabei Demonstranten mit ihren Forderungen für Demokratie und Menschenwürde die Städte.
(Mit dpa.)