Erst die Bauern, dann die Deutsche Bahn – und jetzt will auch die Lufthansa beim Streikgeschehen mitmischen. Schon in den vergangenen Wochen waren Pilotenstreiks in bei den kleineren Teilgesellschaften des Konzerns die bittere Realität. Erst trat der Ferienflieger Discover einen Tag vor Heiligabend in einen fünfstündigen Warnstreik, dann zogen am vergangenen Wochenende die Piloten der belgischen Tochter Brussels Airlines nach, wodurch etliche Flüge ausfielen. Doch das war erst der Anfang, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch (17. Januar) berichtet.
Am Donnerstag (18. Januar) geht die Lufthansa-Gruppe mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in die nächsten Tarifverhandlungen. Und die Zeichen stehen derzeit auf „schwierig“. Die Folge: Neue Streiks bei den Piloten und dem Bodenpersonal. Das Schlimmste daran: Es könnte jederzeit so weit sein – Passagiere sollten sich für das totale Flugchaos wappnen.
Lufthansa bereitet Passagieren Sorgen
Rund 25.000 Beschäftige zählt die Lufthansa allein beim Bodenpersonal. Konkret fordern sie 12,5 Prozent mehr Geld. Außerdem das Ende von Mehrarbeit im Osten sowie höhere Schichtzulagen und Inflationsausgleichsprämien. Solange diese Forderungen nicht erfüllt werden, halten sich die Konzern-Mitarbeiter jederzeit für Warnstreiks bereit. Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky erwartet deshalb bereits in der ersten Runde ein Angebot des Arbeitgebers.
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Das Hauptproblem bei Lufthansa: die komplexen Konzern-Strukturen. Mittlerweile zählt das Unternehmen neben der Muttergesellschaft etliche Teilgesellschaften, darunter Eurowings, Discover oder als jüngste Tochter die City Airlines. Die Gewerkschaft hat nach dem ersten Warnstreik ihre Mitglieder zur Urabstimmung über unbefristete Streiks aufgerufen. Konnten die fünf Stunden am Tag vor Heiligabend noch im Flugplan „weggeatmet“ werden, rechnet man im Konzern im Falle eines längeren Streiks mit etlichen Flugausfällen.
HIER ist der Stichtag fürs Bodenpersonal
Doch nicht nur in der Luft droht jetzt Streik-Chaos. Auch für das Bodenpersonal steht die nächste Verhandlungsrunde vor der Tür. Am Dienstag (23. Januar) steht die zweite Tarifrunde an.
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Laut Verdi haben sich die Beschäftigten bereits an mehreren Standorten untereinander ihrer Kampfbereitschaft versichert und sogenannte „Streikversprechen“ abgegeben. Spätestens Mitte März will Verdi laut Verhandlungsführer Reschinsky dann einen Abschluss sehen, sonst seien Urabstimmung und nächste Streiks unausweichlich. (mit dpa)