Ganz Deutschland macht sich auf den großen Bauern-Protest am Montag (8. Januar) gefasst. Dabei protestieren Landwirte unter anderem gegen geplante Subventionskürzungen und verschlechterte Agrarpolitik. Doch neben möglichem Verkehrschaos steht eine andere Sorge im Raum.
Denn auch Rechtsextreme werden bei den Protesten dabei sein, die sich den Frust der Protestierenden zunutze machen wollen. In einem Video warnt davor die Aktivistin Carola Rackete – und trägt eine dringende Bitte an die Bauern heran.
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Mahnende Worte vor Bauern-Protesten
Die Landwirte in Deutschland werden ab Montag (8. Januar) bundesweit ihren Frust über die Regierungspolitik vor allem mit Verkehrsstörungen spürbar machen. Pendlerinnen und Pendler müssen sich deswegen auf Beeinträchtigungen im Straßenverkehr gefasst machen. Bei der Aktionswoche gegen geplante Subventionskürzungen stehen vor allem Blockaden von Autobahnauffahrten, Sternfahrten in größere Städte und langsamfahrende Kolonnen auf dem Programm, wie die Landesbauernverbände mitteilten.
Vor den Protesten wächst aber auch die Angst vor Rechten, die die Proteste für ihre Zwecke ausnutzen. Davor warnt auch Aktivistin Carola Rackete, die sich in einem Video-Statement an die Landwirte wendet: „Zur ursprünglich vom Deutschen Bauernverband organisierten Protestwoche rufen mittlerweile verschiedenste Rechte Organisationen auf. (…) Es wird von einem Tag des Widerstands gesprochen, es kursieren Bilder auf Telegramm, wo der Reichstag wieder in Flammen steht. Und es hat mit den ursprünglichen Anliegen der Bauern überhaupt nichts zu tun.“
Klare Forderungen an Landwirte
Um sich von Rechtsextremen abzuheben, hat sie eine klare Forderung an die Bauern: „Es ist allerhöchste Zeit, dass sich die Landwirte, die berechtigte Anliegen haben, ganz klar und deutlich davon distanzieren. Und das muss noch stärker geschehen als bisher. Sonst wird nämlich in dieser Protestwoche alles Mögliche passieren, vor allem aber der Ruf der Bauern in den Dreck gezogen werden.“
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Bei den Protesten gehe es „nicht nur den Agrardiesel, es geht 30 Jahre verfehlte Agrarpolitik, hauptsächlich geführt von der CDU. Die Bauern können ohne Subventionen von den Preisen, die sie bekommen, überhaupt nicht leben. Und genau das ist das Kernproblem. Man könnte zum Beispiel festlegen, dass keine Lebensmittel verkauft werden dürfen unter dem Erzeugerpreis.“
Kur vor der Demo warnt auch der Deutsche Bauernverband vor rechtsextremen Bewegungen bei den Protesten: „Aufs Schärfste distanzieren wir uns von Personen, die Umsturz-Fantasien propagieren oder Gewalt verherrlichen sowie Personen aus rechtsextremen Kreisen und anderen radikalen Randgruppen – auch, weil diese teilweise unseren Protest für ihre niederträchtigen Anliegen vereinnahmen wollen.“