Es war ein turbulentes Jahr 2023. Um so mehr freuen sich die Deutschen derzeit auf ein paar freie Tage zwischen Weihnachten und Neujahr – und als krönenden Abschluß ein buntes Feuerwerk zu Silvester.
Allerdings wird vielerorts auch sehr intensiv diskutiert, ob die Böllerei überhaupt noch ist zeitgemäß ist. Nach den chaotischen Zuständen in der Hauptstadt in der letztjährigen Silvesternacht fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) nun ein bundesweites Pyroverbot. Unser Partnerportal „BERLIN LIVE“ hat mit GdP-Sprecher Benjamin Jendro gesprochen und erfahren, wie er sich ein solcher Verbot konkret vorstellt.
Silvester in Berlin: Wiederkehrendes Böller-Problem
Die Polizei-Gewerkschaft hatte Anfang des Jahres eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot gestartet. In der Begründung hieß es damals unter anderem, dass die Böller als Waffe gegen Einsatzkräfte eingesetzt würden. Jetzt, gut ein Jahr später, musste auch GdP-Sprecher Jendro feststellen, dass mit einer Umsetzung in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen ist.
„Der Zug für dieses Jahr ist abgefahren, denn dazu hätte man ein Verkaufsverbot benötigt und man befindet sich bereits in der parlamentarischen Weihnachtspause“, sagte Jendro. „So blicken wir mit Sorge auf die Silvesternacht und werden in der ersten Januarwoche wieder viele Worte hören. Wichtig ist, dass dann vielleicht für 24/25 endlich Maßnahmen folgen und man nicht Ende November wieder das Thema aufgreift. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch. Wir wollen das Verbot für den Privatgebrauch und sämtliche Umfragen zeigen, dass die Bevölkerung das mehrheitlich auch so sieht.“
Gewerkschaftssprecher nennt Sidney als großes Vorbild für Deutschland
Gegenüber BERLIN LIVE stellte der GdP-Sprecher klare Forderungen an die Politik: „Wir brauchen Reglementierungen beim Verkauf und der Lagerung“, sagte Jendro. Wenn es nach ihm ginge, würde Deutschland sich in absehbarer Zeit an der australischen Metropole Sidney orientieren:
„Wir brauchen mehr organisierte Veranstaltungen mit Feuerwerk durch Profis, damit Menschen dennoch in den Genuss kommen können. Wir schauen nicht umsonst am 1.01 immer alle mit leuchtenden Augen nach Sydney. Darüber hinaus brauchen wir mit Blick auf Schreckschusswaffen Änderungen im Waffenrecht und endlich ein besseres Dienstunfallrecht, damit die, die angegriffen werden, besser versorgt sind.“
Warum GdP-Sprecher Benjamin Jendro die Böllerei bundesweit für ein gravierendes Problem hält und auch in anderen Großstädten Berliner Verhältnisse sieht – kannst du bei BERLIN LIVE nachlesen <<<