Fragt man die Fans des FC Schalke 04 derzeit, was sie positiv stimmt, werden wohl nicht allzu viele Punkte herumkommen. Die Lage bei Königsblau ist brisant und prekär zugleich – das Ende der (sportlichen) Talfahrt ist bis dato nicht wirklich abzusehen.
Da ist der Fakt, dass im kommenden Sommerwohl ein erneuter Umbruch auf den FC Schalke 04 wartet. Gleich elf Spielerverträge laufen am Ende der laufenden Saison aus. Dazu scheinen die letzten Stunden von Sportvorstand Peter Knäbel bereits gezählt. Die Situation am Berger Feld lässt die Fans derzeit verzweifeln. Wie geht nur bei S04 weiter?
FC Schalke 04: Flut von auslaufenden Verträgen wartet auf Königsblau
Sportlich liegt man am Boden, das Tuch zwischen Fans und Mannschaft ist zerrissen, finanziell steht man vor dem Abgrund und Planungssicherheit ist bei Königsblau ohnehin Fehlanzeige. Im kommenden Sommer laufen elf! Spielerverträge aus.
Langer, Ouwejan, Kaminski, Brunner, Latza, Idrizi, Drexler, Topp, Terodde – allesamt verlassen den Verein, Stand jetzt, nach der Saison. Dazu enden auch die Leihen von Niklas Tauer und Yussuf Kabadayi. Somit könnte Königsblau eine gesamte Startelf wegbrechen. Dazu wird auch Top-Talent Assan Ouedraogo den Verein mit großer Wahrscheinlichkeit verlassen.
Bei Ouwejan und Brunner hieß es in den vergangenen Tagen schon, dass die beiden ihre Verträge bei Königsblau wohl nicht verlängern wollen. Auch bei vielen anderen ist nicht unbedingt absehbar, dass das Arbeitspapier erneuert wird. Mit Langer, Kaminski, Drexler und Terodde würden zudem wichtige Teile der Mannschaft wegbrechen. Alle vier sind innerhalb der Mannschaft enorm wichtig, gelten als Führungsspieler. Viele davon würden nach dem Sommer also nicht mehr übrig bleiben.
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Youngsters wie Idrizi, Topp oder Kabadayi werden sich dreimal überlegen, ob sie ihre Zukunft auf Schalke sehen. Angesichts der sportlichen Entwicklung ist es möglich, dass alle drei ab Sommer weg sind. Bei Bayern-Leihgabe Kabadayi besitzt S04 immerhin eine Kaufoption. Doch wenn der Spieler keine Lust mehr auf Schalke hat, wird diese wenig bringen.
Eine Festverpflichtung von Niklas Tauer gilt indessen als ausgeschlossen. Der Mittefeld-Akteur war in seiner Zeit bei den Knappen oft verletzt und hat so nie wirklich Fuß gefasst. Seit Januar kommt die Mainz-Leihgabe gerade mal auf 45 Spielminuten für die S04-Profis. Wie die anderen Akteure auch, könnte auch seine Zeit auf Schalke im Sommer vorbei sein. Es drohen also bis zu elf ablösefreie Abgänge – für einen finanziell angeschlagenen Klub wie S04 keine allzu guten Aussichten.
Fluch oder Segen für S04?
Die Verantwortlichen des S04 stehen also vor einem echten Scherbenhaufen. Doch auch bei ihnen ist die Zukunft noch nicht geklärt. Der Vertrag von Sportvorstand Peter Knäbel läuft ebenso aus – eine Verlängerung wird es wohl nicht geben. Auch Sportdirektor Andre Hechelmann gerät mehr und mehr in die Kritik – mit einer schlechten Winter-Transferphase könnte auch er im Sommer gar nicht mehr da sein.
Wer auch immer in den kommenden Monaten das Heft des Handelns in die Hand nehmen wird: Die vertragliche Situation auf Schalke ist ein echtes Horror-Szenario. Auf der anderen Seite könnte es auch zu einer großen Chance werden. Man könnte so einen neuen Kader auf Karel Geraerts abstimmen, viele ältere Spieler loswerden und den Kader zukunftsorientiert aufbauen.
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Die Knappen-Anhänger beschweren sich schon seit Monaten, dass der Kader – bis auf Top-Talente wie Kabadayi, Ouedraogo oder Topp – wenig Entwicklungs- und Wertsteigerungspotenzial besäße. Im Sommer hätte S04 so einmal mehr die Chance, das zu korrigieren.
In der aktuellen Saison geht es wohl ohnehin nur darum, sich zu fangen und in Liga zwei zu bleiben. Ab Sommer wird man sich dann neu aufstellen (müssen). Wohl erneut mit vielen Zu- und Abgängen, einem neuen CEO und einem neuen Sportvorstand. Die Zeiten am Berger Feld werden nicht ruhiger und vor allem für Geraerts nicht leichter.