Nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst (mehr hier) kämpft Verdi in NRW an anderen Fronten weiter für höhere Löhne. Am Dienstag (9. Mai) dürfte das vor allem in Duisburg zu spüren sein. Denn die Gewerkschaft hat zahlreiche Beschäftigte in der Ruhrgebietsstadt zum Streik aufgerufen.
Doch nicht nur in Duisburg – auch in anderen NRW-Städten musst du beim Einkauf mit Einschränkungen rechnen. Hier erfährst du, welche Filialen von Ikea, Kaufland und Co. betroffen sind.
Duisburg: HIER musst du mit Streiks rechnen
Bei jedem Einkauf spüren wir die Folgen der Inflation. Was dabei so mancher vergisst: Auch die Angestellten auf der anderen Seite der Kasse leiden enorm unter den gestiegenen Preisen. Deshalb fordert Verdi nun höhere Löhne im Niedriglohn-Sektor Einzelhandel. Das Ziel unter anderem: 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde bei einem Mindestgehalt von 13,50 Euro.
Um das zu erreichen, ruft Verdi am Dienstag unter anderem die Beschäftigen bei Ikea und Edeka in Duisburg zum Streik auf. Bei der Supermarkt-Kette sind der „Edeka Neukauf“ an der Düsseldorfer Landstraße und am Sternbuschweg betroffen. Hier müssen Kunden davon ausgehen, dass weniger Mitarbeitende als üblich im Dienst sind und es deshalb möglicherweise zu längeren Wartezeiten kommen könnte. Das gleiche gilt auch für folgende Läden in Duisburg:
- Smyth Toys
- Galeria Karstadt Kaufhof (Tonhallenstraße)
- Kaufland
Streik auch in anderen NRW-Städten
Nicht nur Duisburg ist vom Streik am Dienstag betroffen. Auch Angestellte in zahlreichen Städten am Niederrhein sollen die Arbeit niederlegen. Betroffen sind unter anderem folgende Unternehmen:
- Douglas in Moers, Krefeld und Neuss
- Galeria Karstadt Kaufhof in Neuss, Krefeld, Wesel
- von Kaufland in Mönchengladbach (Krefelder Str. und Reyerhütte), Viersen, Grevenbroich, Geldern
- Saturn in Moers
- TK Maxx in Neuss
- H&M in Krefeld und Neuss (Niederstraße und Breslauer Straße)
Neben dem Einzelhandel streiken auch Angestellte aus Großhandelsunternehmen wie bofrost oder Metro (Krefeld, Neuss und Duisburg). Hier fordert Verdi unter anderem eine Lohnerhöhung von 13 Prozent, aber mindestens 400 Euro für die Mitarbeitenden.
Verdi schimpft: „Geht an der Lebensrealität vorbei“
Nach Verdi-Angaben sollen die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde drei Prozent mehr Lohn und eine Inflationsausgleichsprämie von 750 Euro angeboten haben. Dabei gehen Experten von einer Preissteigerung von rund sechs Prozent im Jahr 2023 aus. „Das geht an der Lebensrealität der Beschäftigten völlig vorbei“, schimpft Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer und weiter: „Die Preissteigerung frisst die realen Gehälter auf. Diese Entgelterhöhungen sind kein Luxus, sondern überlebenswichtig. Deswegen machen die Beschäftigten Druck auf die Arbeitgeber.“
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Die nächste Verhandlungsrunde im Einzelhandel ist für den 22. Mai in Recklinghausen angesetzt. Im Groß- und Außenhandel gehen die Gespräche am 25. Mai weiter.