Vor rund einem halben Jahr starb Mouhamed D. aus Dortmund im Alter von 16 Jahren – getötet durch Schüsse eines Polizisten. Jetzt stehen die Ermittlungen vor dem Abschluss.
Wieso musste der senegalesische Flüchtling Mouhamed D. aus Dortmund sterben? Diese Frage beschäftigt Polizei und Staatsanwaltschaft. Den fünf beschuldigten Beamten droht jetzt eine Anklage.
Dortmund: Ermittlungen unter anderem gegen Einsatzleiter
Das berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit Verweis auf Justizkreise. Der zuständige Oberstaatsanwalt Christoph Dombert wollte dies auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen fünf der zwölf beteiligten Polizisten. Darunter befindet sich auch der Todesschütze und der Einsatzleiter. Die Vorwürfe reichen über gefährliche Körperverletzung im Amt über Anstiftung bis hin zu Körperverletzung mit Todesfolge beziehungsweise Todschlag.
Dortmund: Falsche Polizeitaktik?
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Einsatz unverhältnismäßig abgelaufen ist. Demnach soll der Tod von Mouhamed D. durch falsche Polizeitaktik verursacht worden sein.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, lässt die Beweislage etliche Fragezeichen zurück. Aussagen von Augenzeugen belegen nicht eindeutig die Schuld der Polizisten. Insgesamt elf Polizisten und Sozialarbeiter der Jugendhilfe-Einrichtung schilderten das Geschehene weitgehend identisch. Der Schütze äußerte sich bislang nicht dazu.
Dortmund: Getöteter wurde mit Messer gesehen
Am 8. August 2022 wurde die Polizei Dortmund in die Holsteiner Straße in der Nordstadt gerufen (Wir berichteten). Der Vorfall soll sich in einem Innenhof zwischen einer Kirche und der Jugendhilfeeinrichtung ereignet haben. Der 16-jährige Flüchtling aus dem Senegal sei erst seit kurzer Zeit in der Einrichtung betreut worden.
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Ein Betreuer habe ein Messer bei den Jugendlichen gesehen und die Polizei gerufen. Was dann genau geschah und wie es zu den tödlichen Schüssen kam, ist Gegenstand der Ermittlung. Laut der Polizei war der Teenager bereits am Vortag psychisch auffällig und hatte möglicherweise Suizidabsichten.