Ein einziger Fahrer aus Deutschland geht 2023 in der Formel 1 an den Start. Nico Hülkenberg wird zum Einzelkämpfer. Zeiten, in denen zwischenzeitlich sogar sieben deutsche Fahrer in der Startaufstellung standen, sind vorbei.
Ein Blick auf den Nachwuchs macht wenig Hoffnung. Deutsche Fahrer in der Formel 1? Das wird wohl über Jahre Mangelware bleiben. Die fetten Jahre sind vorbei, die Nachzügler fehlen.
Formel 1: So steht es um den deutschen Nachwuchs
Sebastian Vettel hat sein Lenkrad an den Nagel gehängt, Mick Schumacher ist nur noch Ersatzfahrer und neue Talente kommen nicht nach – Deutschland hat ein Formel-1-Problem. Lediglich Nico Hülkenberg hat den Weg zurück in die Königsklasse des Motorsports gefunden – ein Mann für die Zukunft ist er mit seinen 35 Jahren aber nicht.
Und in den Nachwuchsklassen und anderen Rennserien? Da schlummert aus deutscher Sicht nur wenig Potential für eine erfolgsversprechende Formel-1-Karriere. Sowohl in der Formel 2, als auch in der Formel 3 sind bislang keine deutschen Fahrer engagiert worden. Im der abgelaufenen Saison durften David Beckmann und Lirim Zendeli nur zeitweise in der Formel 2 aushelfen.
Vor allem die Finanzierung bereitet dem deutschen Nachwuchs große Probleme. Für die Teilnahme an den unteren Rennserien müssen die Talente für eine Saison in der Formel 2 über eine Millionen Euro aufbringen. Das ist ohne reiche Eltern oder große Sponsoren nicht möglich. Im Motorsport regiert das Geld.
2023 wird Beckmann als Test- und Ersatzfahrer für Porsche an den Start gehen. Die Zukunft von Zendeli ist noch ungewiss. Ein Sprung in die Formel 1 ist für beide Talente in weite Ferne gerückt – zurzeit eigentlich sogar undenkbar. David Schumacher, Sohn von Ex-F1-Pilot Ralf Schumacher und Cousin von Mick Schumacher, geht nach erfolglosen Jahren in der Formel 3 den Weg über die DTM. Dort blieb er in seinem ersten Jahr aber ohne einzigen Punkt.
Wehrlein-Comeback unwahrscheinlich
Am ehesten Chancen auf ein Formel 1-Cockpit ausrechnen darf sich wohl Pascal Wehrlein. Der 28-Jährige hat zwei Jahre F1-Erfahrung (2016, 2017), versucht seitdem vergeblich zurückzukehren. Seit 2019 fährt er in der Formel E, zuletzt sogar durchaus erfolgreich. 2020 war er Testfahrer bei Ferrari. Eine Rückkehr in die Formel 1 bleibt aber unwahrscheinlich. Kaum Hoffnungen auf die Formel 1 gibt es auf für Maximilian Günther. Der 25-Jährige war 2016 (2. Platz) und 2017 (3.) in der Formel 3 erfolgreich, konnte in der Formel 2 (14. Platz) seinen Weg aber nicht fortsetzen. Seit 2018/2019 fährt er nun schon in der Formel E.
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Es sieht sehr mau aus im deutschen Motorsport. Mick Schumacher ist und bleibt die einzige deutsche Nachwuchshoffnung für die nächsten Jahre. Man kann nur hoffen, dass der 23-Jährige schnellstmöglich wieder ein Stammcockpit in der Formel 1 findet. Ansonsten drohen Jahre ohne einen einzigen deutschen Fahrer.