Das Parken für Anwohner ist im Ruhrgebiet und in ganz Deutschland zu günstig, beschwert sich die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Die gewollte Mobilitätswende würde dadurch komplett ausgebremst. Bei einer bundesweiten Umfrage kam nun heraus, dass nur 13 von 104 Städten bisher die Gebühren für Anwohnerparkausweise angehoben haben.
Ob nun auch Städte aus dem Ruhrgebiet nachziehen werden? Auf Anfrage von DER WESTEN haben sich Duisburg, Gelsenkirchen, Oberhausen und Essen zu ihren Plänen geäußert.
Ruhrgebiete: Städte denken über Gebührerhöhungen nach
Erst einmal aufatmen. Weder in Essen, Duisburg, Oberhausen noch Gelsenkirchen stehen in nächster Zeit Preiserhöhungen für die Anwohnerparkausweise an. In keiner der Städte liegen zurzeit konkrete Pläne vor.
„Aufgrund der aktuellen allgemeinen finanziellen Belastungssituation der Bürger*innen aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit einhergehender Energiekrise, Auswirkungen aus der Corona-Pandemie sowie der aktuell stetig steigenden Inflation macht die Stadt Essen von der Möglichkeit einer Gebührenerhöhung für die Erteilung eines Bewohnerparkausweises im Wege einer eigenen Gebührenordnung derzeit kein Gebrauch“, reagiert ein Sprecher auf Anfrage von DER WESTEN. In Zukunft wird man hier aber darüber sprechen.
In Duisburg arbeite man zurzeit an einem „gesamtstädtisches Mobilitätskonzept“. Das Thema Anwohnerparken sei auch Teil davon, doch sei noch unklar, ob die Kosten für die Anwohnerparkausweise überhaupt angehoben würden. Oberhausen will noch offene Fragen klären, bevor die Stadt die Erhöhung diskutiert. In Gelsenkirchen sei es zurzeit jedoch gar kein Thema.
Diese NRW-Städte gehen voran
Im Gegensatz zu den oben genannten Städten hat Dortmund eine Erhöhung bereits angekündigt. Der genaue Betrag ist noch unbekannt, es ginge aber um einen „moderaten Anstieg“. In Neuss und Bonn sind die Anwohnerparkausweise bereits teurer. Seit Sommer erhebt Neuss 120 Euro dafür, bis 2026 sollen es dann 360 Euro werden. In Bonn steigt der Preis im März 2023 auf 180 Euro, 2024 sollen es ebenfalls 360 Euro sein.
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Damit kommen die Städte bereits der Forderung der DUH nach, pro Jahr mindestens 360 Euro an Gebühren in Anwohnerparkzonen zu erheben. Für große Autos darf es sogar noch mehr sein. Mit dem Geld sollen die Städte die Infrastruktur des Öffentlichen Nahverkehrs und die Rad- und Gehwege weiter ausbauen (mit dpa).