Von wegen Winter-Blues. In der Formel 1 geht es so heiß her, als wäre es Hochsommer in der Wüste. Beinahe die Hälfte der Teams sorgten in den vergangenen Tagen für ein nie dagewesenes Wechsel-Beben.
Gleich vier Teamchefs verabschiedeten sich von ihrem bisherigen Rennstall und gingen oder wechselten zur Konkurrenz. Besonders den Wechsel von Andi Seidl zur Sauber-Gruppe hatte wohl kaum jemand in der Formel 1 auf dem Zettel. Seidls Ankunft beim Noch-Alfa-Team könnte für den nächsten Abgang sorgen.
Formel 1: Stühlerücken in der Königsklasse
Seit 2019 war Seidl als Teamchef bei McLaren angestellt. Nach jahrelangem Frust räumte er beim Traditionsrennstall auf. Es sollte wieder nach oben gehen. Ganz erfolgreich war die Mission nicht, doch McLaren wandelte sich unter Seidl zum Besseren. Umso überraschender war es, als die Briten am Dienstag (13. Dezember) seinen Abschied ankündigten.
Kurz zuvor war bereits der Wechsel von Fred Vasseur von Alfa Romeo zu Ferrari bekannt geworden. Doch Alfa sollte nicht lange führungslos bleiben. Prompt wurde Seidl als CEO der Sauber-Gruppe (die in der Formel 1 derzeit als Alfa Romeo antritt) vorgestellt.
Seidl bereitet den Audi-Einstieg vor
Die Aufgabe ist klar: Seidl soll den Übergang bis zum Audi-Einstieg 2026 ebnen. Inwiefern der deutsche Autokonzern schon seine Finger im Spiel hatte, ist nicht bekannt. Allerdings könnte Seidls Ankunft für den finnischen Fahrer Valtteri Bottas das Aus beim Rennstall bedeuten.
Das glaubt zumindest Ralf Schumacher. „Ich bin mal gespannt, welche Vorstellungen, Andreas Seidl mit den Fahrern hat, da gibt’s ja auch Gerüchte“, erklärte der Experte bei Sky. „Aber Bottas, hört man so ein bisschen, sei angezählt und soll nicht unbedingt allzu lange da bleiben“, beschreibt er.
Formel 1: Große Wiedervereinigung?
Für 2023 ist die Fahrerpaarung Bottas/Zhou gesetzt. Wie es danach weitergeht, ist unklar. Spekuliert wird bereits, dass Audi nach Seidl auch Mick Schumacher als deutsches Gesicht für die Formel 1 holen könnte.
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Eine andere Idee äußert „The Race“. Demnach sollte es für Seidl höchste Priorität sein, Lando Norris von McLaren als „Franchise-Fahrer“ für sein neues Team zu gewinnen. Seidl war einer der Hauptgründe, weshalb Norris bis 2025 bei den orangenen Flitzern unterschrieb.