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Zoo Dortmund: Schock für Besucher – beliebte Tiere müssen Tierpark verlassen

Der Zoo Dortmund verabschiedet sich von zahlreichen Tieren. Die Besucher sind tieftraurig, aber es geht nicht anders.

Zoo Dortmund Amazonas-Haus
© IMAGO / biky

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Es sind niederschmetternde Nachrichten: Gleich über 100 Tiere müssen jetzt den Zoo Dortmund verlassen. Die Entscheidung hat der Krisenstab der Stadt gefällt. Denn es ist alles eine Frage des Geldes.

So kann sich die Stadt die energieintensive Unterbringung der Tierarten nicht mehr leisten. Der Zoo Dortmund und seine Besucher müssen sich nun notgedrungen von ihren Lieblingen verabschieden.

Zoo Dortmund: Amazonas-Haus macht dicht

Seit 1992 steht das Amazonas-Haus als fester Bestandteil in direkter Nähe zum Zooeingang. 150 Tiere aus 35 verschiedenen Arten finden hier Unterschlupf – aber nicht mehr lange. Bis zum Ende des Jahres soll das Tierhaus nun geschlossen werden. Und das für immer. Diese Entscheidung hat der städtische Krisenstab gefällt. Der kostenintensive Umbau der renovierungsbedürftigen Anlage sowie ihr derzeit hoher Energieverbrauch sind dabei ausschlaggebend gewesen.

Daher müssen die dort lebenden Tiere umziehen. Allerdings nicht innerhalb des Zoos. Sie kommen über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) in anderen Tierparks unter. Dieser Umzugsprozess läuft bereits. Ein paar tierische Bewohner werden eventuell in Dortmund bleiben können, doch noch steht nicht fest, welche.

Neue Tropenhalle in Planung

Eigentlich sollte das Amazonas-Haus noch bis zum Bau der neuen Tropenhalle dienen. Doch mit dem Blick auf die Energiekrise hat die Stadt nun vorzeitig die Reißleine gezogen. Die Fenster seien veraltet, die Isolierung zu schlecht und die Heizungs- und Lüftungsanlage immer wieder defekt.

Zoo Dortmund Amazonas-Haus
Der Zoo Dortmund muss das Amazonas-Haus früher schließen als geplant. Foto: IMAGO / biky

Dadurch mache die Anlage über ein Drittel des Gesamtverbrauchs an Strom und Gas im Park aus. So lag der Energiebedarf 2019 bei 175.000 Kilowattstunden an Strom und 420 Kilowattstunden an Gas. „Eine bauliche und energetische Sanierung des Gebäudes wäre völlig unwirtschaftlich“, sieht auch der Zoo ein. Um Strom- und Heizkosten sparen zu können, soll das Tropenhaus bereits zum 31. Dezember schließen. Der Bau der neuen Tropenhalle ist jedoch weiterhin in Planung.

Besucher nehmen Abschied

In den vergangenen 30 Jahren lieferte das Amazonas den Besuchern einen Einblick in die tierische Welt der südamerikanischen Tropenlandschaft. Im Erdgeschoss konnten sie bisher verschiedene Fischarten aus dem Amazonas entdecken sowie Reptilien und Amphibien bewundern. In der ersten Etage auch Schlangen und Schildkröten. Und ganz oben schwangen sich die Zwergseidenäffchen und Kaiserschnurrbarttamarine durch die Lüfte.


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Die Besucher finden es sehr schade, dass die Anlage nun dauerhaft geschlossen wird. Hier einige Facebook-Kommentare:

  • „Sehr schade. Wieder eine Attraktion weniger im Zoo.“
  • „Sehr traurig, vor allem für die Tiere, aber sicher die beste Entscheidung, die sicher allen Pflegern das Herz bricht.“
  • „Ach wie Schade. All die Jahre war das Tropenhaus, nebst Patentier, mein Lieblingsort im Zoo Dortmund.“
  • „Schade, war immer fester Bestandteil des Zoobesuchs. Gerade die Suche nach den versteckten Faultieren wird mir fehlen.“
  • „Eine sehr traurige Nachricht, aber absolut nachvollziehbar. So schade, dass die Tierchen den Zoo verlassen müssen“

Leider können sich die Besucher noch nicht einmal gebührend von ihren exotischen Lieblingen verabschieden. Denn das Amazonas-Haus im Zoo Dortmund hat seit Beginn der Corona-Pandemie für Besucher geschlossen. Das liegt an der schlechten Belüftung der Anlage und geschieht auch zur Sicherheit der dort wohnenden Affenarten, die sich mit dem Virus anstecken könnten.