Bei vielen Spielen von Borussia Dortmund hängt ihre Fahne unübersehbar am Zaun: Die Hooligans Dortmund erleben derzeit eine Renaissance. Das besorgt viele, denn ihre Verbindungen zur rechtsextremen Szene sind eindeutig – und werden sogar mit Stolz zur Schau getragen.
Erstmals seit Jahrzehnten droht der Fanszene von Borussia Dortmund ein Hooligan-Problem.
Borussia Dortmund: Hooligans drängen beim BVB zurück in die Kurve
Die älteren BVB-Fans erinnern sich mit Grausen zurück. In den 1980er Jahren hatte Dortmund ein ausgeprägtes Hooligan-Problem. Gewaltbereite Anhänger sorgten deutschlandweit für Angst – mit der berüchtigten „Borussenfront“ als Speerspitze.
Nun scheint das Problem zurückzukehren. Nicht nur, aber auch in Dortmund. Das Phänomen „Riot 0231“ verschwand als Gruppe so schnell, wie es auftauchte. Ihre Mitglieder und weitere gewaltbereite BVB-Anhänger drängen aber weiter in die Kurve. Anders als vor Jahren haben sie immer weniger Probleme damit, ungeniert als Hooligans aufzutreten.
Ultras und Hooligans Seite an Seite
Beim Fanmarsch vor dem Revierderby liefen viele von ihnen in der ersten Reihe zum Stadion. Seite an Seite mit den beiden Ultragruppierungen, die so viele Jahre dafür gesorgt hatten, dass Hooligans auf der Südtribüne nichts zu melden hatten.
„Das Signal ist ganz deutlich, dass der rechtsextreme Teil der Hooligan-Szene geduldet wird – und dass auch geduldet wird, dass dieser Teil die Fanszene nach außen repräsentiert“, erklärt Fanforscher Robert Claus dem WDR. Er vermutet, dass ein Großteil der Ultras gegen das Gewaltpotenzial der Hooligans nicht ankommt und sich notgedrungen auf eine Co-Existenz eingelassen hat.
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Thilo Danielsmeyer vom Dortmunder Fan-Projekt sagt über die rechten Hooligans in der Kurve: „Das ist sicherlich für die Fanszene nicht schön, aber das ist eine Gruppierung, die durchaus ein Gewaltmonopol hat. Wenn die eine Fahne präsentieren wollen, dann setzen sie das durch. Da ist auch der Verein gefordert, in Gesprächen mit seiner Fanszene zu reagieren.“