Das Hinspiel war emotionsgeladen, stimmungsvoll, aber auch begleitet von Ausschreitungen – beim Rückspiel zwischen dem FC Kopenhagen und Borussia Dortmund wird es deutlich ruhiger zugehen.
Borussia Dortmund muss in Dänemark ohne seine organisierte Fanszene auskommen. Die BVB-Ultras haben offiziell verkündet, nicht zum Spiel zu reisen.
Borussia Dortmund: Ultras mit deutlichem Statement
Der BVB-Auftakt in der Champions League hatte hohe Wellen geschlagen. Sportlich ein nie gefährdetes 3:0, erstmals vor einer stehenden Südtribüne und mit mächtig Stimmung im Dortmunder Stadion.
Die Schattenseite: Rund um die Partie hatte es heftige Ausschreitungen gegeben. Die Ultras beider Lager lieferten sich außerhalb des BVB-Stadions, vor dem Spiel sogar auch auf den Rängen eine Schlacht. Dabei wurde auch massiv mit Pyrotechnik geworfen und geschossen. Hintergrund ist die Freundschaft der BVB-Ultras mit FCK-Erzrivale Bröndby Kopenhagen.
BVB-Ultras reisen nicht nach Kopenhagen
Beide Klubs spielen seit diesem Eklat bei der Uefa auf Bewährung. Ein Antrag der Dänen, Gästefans beim Rückspiel (2. November, 21 Uhr) gänzlich auszuschließen, wurde abgelehnt. Dennoch gilt die Partie als „Hochrisikospiel“.
Das bedeutet massive Einschränkungen bei der Ticketvergabe. Nur BVB-Mitglieder dürfen ins Stadion, alle 1900 Eintrittskarten sind personalisiert und übrigbleibende Tickets verfallen, statt in einen freien Vorverkauf zu gehen.
Ein No-Go für die Ultras von Borussia Dortmund. „The Unity“ und „Desperados“ reagierten jetzt mit einem deutlichen Statement auf die Einschränkungen und erklären, dem Spiel fernzubleiben.
Sie sehen die Restriktionen bei der Ticketvergabe als „Kollektivstrafe“. Besonders personalisierte Eintrittskarten sind Ultra-Szenen seit jeher ein Dorn im Auge.
„Es ist unsere oberste Priorität, bei jedem Spiel von Borussia Dortmund anwesend zu sein. Deshalb wären wir bei einzelnen der genannten Kritikpunkte auch bereit gewesen, für uns gangbare Kompromisse einzugehen“, erklären „TU“ und „Des“. „In Summe sind diese Bedingungen für uns jedoch nicht hinnehmbar. Wir haben uns daher schweren Herzens entschlossen, das Spiel in Kopenhagen nicht zu besuchen.“