Das Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem BVB in Dortmund hat am Samstag für ein absolutes Chaos gesorgt. Mitten im Kessel stand die Eckkneipe „Haus Freiberg“. Der Wirt und seine Tochter wussten nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht.
Denn vor dem Spiel strömten nicht etwa die bekannten Stammgäste ins Lokal, sondern Unbekannte in Jeans und schwarzen Jacken. Von Trikots war keine Spur. Wie sich dann herausstellte, handelte es sich um eine feindliche Übernahme in Dortmund.
Dortmund: Stuttgarter Fans randalieren in Kneipe
Am Samstag war die Kneipe „Haus Freiberg“ an der Ecke Hohe Straße und Gutenbergstraße voll. Normalerweise gehören BVB-Fans zu den Stammgästen, schließlich liegt das Lokal in der Nähe zum Stadion. Doch was sich am 22. Oktober dort abspielte, hatte wenig mit der Leidenschaft für Fußball zu tun.
An dem Tag strömten plötzlich Stuttgarter Hooligans ins „Haus Freiberg“. „Die kamen wie eine große Schafherde zu uns ins Lokal“, erzählt der Wirt. Ich habe keine Chance gehabt“, so der Dortmunder gegenüber den „Ruhr Nachrichten“. „Die waren sehr gewaltbereit“. Und sie hinterließen eine Spur der Verwüstung hinter sich. „Da war alles total verdreckt“, ergänzt die Tochter des Wirtspaares.
Dortmund: DAS hatten die Hooligans vor
Doch woher kam der ganze Haufen? „Ein Stuttgarter erzählte uns, dass man verabredet hatte, sich hier zu treffen“, erzählt der Wirt weiter. Um die 400 Leute sollen an der Aktion beteiligt gewesen sein. Sie hatten herausgefunden, dass das „Haus Freiberg“ auf der Route vieler BVB-Fans liegt. Laut der Polizei hatten die Hooligans gezielt vor, BVB-Fans anzugreifen.
Das konnte die jedoch durch ein Großaufgebot an Beamten verhindern. Die bildeten einen Kessel um die Hooligans und schirmten sie somit vor anderen Fußballfans ab. „Es kam keiner mehr rein und keiner mehr raus“, erinnern sich die Wirtsleute.
Dortmund: Wirt ist heilfroh
Sie waren jedenfalls heilfroh, als die Hooligans endlich von dannen zogen. „Ohne Polizei wäre das hier eskaliert“, malt sich die Tochter das Schlimmste aus. „In 35 Jahren als Wirte haben meine Eltern noch nicht so ein Chaos erlebt.“ Und auch ihr Vater seufzt. „Es ist Gott sei Dank nicht viel passiert. Ich bin froh, dass mein Lokal noch steht.“
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Und am Ende gewann der BVB 5:0 gegen den VfB Stuttgart. Während des Spiels hatte die Wirtsfamilie das Lokal wieder auf Vordermann gebracht. Doch noch immer hingen überall VfB-Aufkleber. „Jetzt sind wir froh, wenn zu den BVB-Heimspielen wieder unsere Stammgäste kommen“, zeigt sich der Wirt erleichtert gegenüber den „Ruhr Nachrichten“. „Da ist es immer friedlich.“