Essen.
Mit dem Plan einer Impfpflicht hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine heiße Diskussion losgetreten. Der Gedanke: Wer sich weigert, sein Kind gegen Masern zu impfen, muss bis zu 2500 Euro Strafe zahlen und darf sein Kind nicht in eine Kita oder Schule bringen.
Viele sprangen Jens Spahn bei seinen Impfpflicht-Plänen sofort zur Seite. Doch der Gesundheitsminister erntete auch Kritik – Fragen zu Selbstbestimmungsrecht und negativen Auswirkungen von Zwang wurden laut.
Essen: OB Kufen spricht sich deutlich für Impfpflicht aus
Argumente, die Thomas Kufen nicht gelten lassen will. Der Oberbürgermeister von Essen sprach sich am Donnerstag sehr deutlich für eine Impfpflicht (>> hier mehr zum Thema) aus.
„Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angestrebte Impfpflicht halte ich für einen sinnvollen Weg, um Krankheiten – die längst ausgerottet sein könnten – wirkungsvoll zu bekämpfen“, lässt der OB von Essen verlauten.
Anschließend polterte Kufen regelrecht gegen Impfgegner: „Freiwillige Lösungen sind dann sinnvoll, wenn Sie nicht zu einer Gefahr für jene werden, die keinen Impfschutz haben oder erhalten können. An dieser Stelle nehmen Impfgegner die Gefährdung für die Schwächsten unserer Gesellschaft in Kauf. Ich halte es für unverantwortlich, Babys, Schwangere oder Menschen, die nicht geimpft werden können, einem vermeidbaren Risiko auszusetzen.“
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„Der Zugang zu Kitas und Schulen erst nach Vorlage eines Impfpasses zuzulassen, ist nur folgerichtig; wir lassen schließlich auch niemanden ohne Führerschein an das Steuer eines Autos“, vergleicht Kufen.
Impfrate in Europa auf historischem Tiefstand
In zahlreichen Ländern Europas haben die Impfquoten im vergangenen Jahr einen neuen Tiefstand erreicht. Nur noch vier EU-Mitgliedsstaaten (Schweden, Ungarn, Portugal und Slowakei) erreichten die notwendige Impfrate von 95 Prozent.
+++ ARD: Tagesthemen-Kommentator macht Impfgegnern heftigen Vorwurf +++
„Nach Studien des Robert-Koch-Instituts ist kein Zusammenhang zwischen Autismus, Diabetes, Multipler Sklerose und Impfungen feststellbar, so wie das gerne von Impfgegnern behauptet wird. In jedem Fall liegt das Risiko, durch Masern und Co. bleibende Schäden zu erleiden oder gar zu sterben, deutlich höher als die Nebenwirkungen von Impfungen. Daher bin ich für eine Impfpflicht“, so Kufen.