Köln. Ex-Postchef Zumwinkel kehrt Deutschland den Rücken. Er will jetzt ganz in seine Burg am Gardasee ziehen. Für die deutsche Justiz ist er weiter erreichbar. „Alles, was EU ist, geht“, sagte ein Gerichtssprecher.
Ex-Postchef Klaus Zumwinkel habe sich vor einigen Tagen ordnungsgemäß abgemeldet und wolle jetzt ganz in seine Burg am Gardasee ziehen, bestätigte am Montag ein Sprecher des Landgerichts Bochum Berichte der «Bild»-Zeitung und der «Rheinischen Post».
Umzugs-Lkw vor der Villa im Kölner Nobelviertel
Augenzeugen beobachteten gegen Ende der vergangenen Woche, wie Umzugs-Lkw vor der gemieteten Villa Zumwinkels im Kölner Nobelviertel Marienburg beladen wurden. Zumwinkel müsse jeden Wohnsitzwechsel mitteilen, das gehöre zu den Bewährungsauflagen, sagte der Gerichtssprecher. Allerdings sei Zumwinkel wohl auch in Italien für die deutsche Justiz erreichbar. «Alles, was EU ist, geht», sagte er.
Zumwinkel war vom Landgericht Bochum wegen Steuerhinterziehung von knapp 970.000 Euro über eine Stiftung in Liechtenstein zu zwei Jahren Haft auf Bewährung und einer Geldbuße in Höhe von einer Million Euro verurteilt worden. Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft hatten vor fast genau einem Jahr, am 14. Februar 2008, Zumwinkels Villa und sein Büro in Bonn durchsucht. Der Spitzenmanager musste in der Folge von allen Posten zurücktreten. (ap)
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