Düsseldorf.
NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) schlägt für Jugendliche ohne Schulabschluss eine verkürzte Berufsausbildung vor.
Um Jugendlichen mit schlechten Noten oder ohne Schulabschluss eine Chance auf Beschäftigung zu bieten, bringt NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) eine verkürzte Berufsausbildung ins Gespräch.
Eine solche Lehre mit weniger Hürden als eine klassische Berufsausbildung sollte es zwar nicht flächendeckend geben, aber „in drei oder vier Berufsfeldern”. Schneider nannte das Beispiel des Kfz-Servicemechanikers. Dieser verkürzte Lehrberuf habe sich sehr bewährt. Der Minister und frühere DGB-Landesvorsitzende stellt aber klar: „Auch für verkürzte Ausbildungen muss es Ausbildungsverträge geben. Und natürlich ordentliche Prüfungen und Kammerabschlüsse.”
Handelskammern begrüßen den Vorschlag
Die Industrie- und Handelskammern begrüßen den Vorstoß des NRW-Arbeitsministers: „Wir haben immer wieder gefordert, dass es für junge Leute, die noch nicht ausbildungsreif sind, neue Qualifizierungen geben muss: kleinere Ausbildungsteile, die leichter verdaulich sind”, sagte der Kölner IHK-Ausbildungsexperte Gregor Berghausen.
Die Handelskammern kritisieren auch, dass zu viele junge Erwachsene „Warteschleifen” im Übergangssystem drehten. Berghausen: „Eine verkürzte Berufsausbildung könnte diesen Wartenden den Einstieg ins Berufsleben erleichtern, auch den Einsteig in die Büroberufe.” Man dürfe aber damit nicht das Duale System unterhöhlen. Erstes Ziel müsse die Vollausbildung bleiben.