Bis Ende 2012 soll das Ruhrgebiet zur „Fairen Metropole Ruhr“ werden. Das gleichnamige Netzwerk möchte erreichen, dass alle Gemeinden, Städte und Kreise des Ruhrgebietes das Siegel „Fairtrade-Town“ bekommen.
Essen.
Bis Ende 2012 soll das Ruhrgebiet zur „Fairen Metropole Ruhr“ werden. Das gleichnamige Netzwerk möchte erreichen, dass alle Gemeinden, Städte und Kreise des Ruhrgebietes das Siegel „Fairtrade-Town“ bekommen. Das Siegel für fairen Handel wird weltweit verliehen. In Deutschland wird die Auszeichnung vom Verein Fairtrade in Köln vergeben.
Städte und Gemeinden, die sich um die Auszeichnung bewerben, müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Sie verpflichten sich etwa, bei Sitzungen nur noch fair gehandelten Kaffee zu verwenden. Für Jubilarehrungen kaufen sie nur noch Blumen aus fairem Handel ein. Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen beteiligen sich.
Mittlerweile gibt es Fairtrade-Towns in 20 verschiedenen Ländern, etwa in Australien, Finnland, Italien, den Niederlanden und den USA. Und auch fünf Ruhrgebietsstädte haben das Siegel bereits verliehen bekommen: Dortmund, Dinslaken, Castrop-Rauxel, Wesel und Herne.
Herne als tausendste Stadt ausgezeichnet
Herne wurde übrigens vergangene Woche als tausendste Fairtrade-Town in der Welt ausgezeichnet. Bis das ganze Ruhrgebiet sich „fair“ nennen darf, könnte es noch etwas dauern, aber die Erfahrung zeigt, dass es möglich ist.
Bereits im Juni 2008 hatte sich das Netzwerk „Faire Kulturhauptstadt Ruhr.2010“ gegründet – der Vorgänger des aktuellen Netzwerkes. Sein erstes Ziel hat das Netzwerk aus Weltläden, Agenda-Büros, Eine-Welt-Läden und kirchlichen Einrichtungen erreicht. Inzwischen haben alle 54 Städte und Gemeinden der Kulturhauptstadt 2010 eine „Magna Charta“ unterzeichnet und sich damit verpflichtet, auf Produkte aus Kinderarbeit zu verzichten. Dass das gelingen würde, war anfangs nicht abzusehen. Dieter Overath, Geschäftsführer von Fairtrade Deutschland bringt das Problem auf den Punkt: „Gegen Kinderarbeit sind wohl alle, aber Schnäppchen mögen trotzdem viele.“ Einige Städten und Gemeinden fürchteten höhere Kosten.