Damit hatten nur wenige noch gerechnet: Apple-Chef Steve Jobs selbst stellte die neue Version des Tablet-Computers iPad vor. Und er hat gute Nachrichten für Apple-Fans im Gepäck: Version 2 des iPad wird ab 25. März in Deutschland zu haben sein.
Essen.
Damit hatten nur noch wenige gerechnet: Apple-Chef Steve Jobs selbst stellte am Mittwochabend in San Fransisco den Nachfolger des erfolgreichen Tablet-Computers iPad vor. Jobs hatte sich kürzlich bei Apple aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Die Präsention von Neuheiten wollte er sich offenbar nicht nehmen lassen.
Während in Hannover die weltgrößte Computermesse Cebit über die Bühne geht, setzte Apple stattdessen ganz im Sinne der Unternehmenstradition auf eine eigene Präsentation. Und die leitet der Firmenchef selbst. „Wir haben ziemlich lang an diesem Produkt gearbeitet, und ich wollte diesen großen Tag nicht verpassen“, sagte Steve Jobs. Und die seit langem herbeigesehnte Neuheit, die der 56-Jährige im Gepäck hatte, hieß: iPad 2. Das neue Modell wird es künftig in schwarz und weiß geben, es verfügt über zwei Kameras und wird nicht nur leichter und um ein Drittel dünner sein als der Vorgänger, die Rechenleistung steigt auch erheblich. Mit einem Adapter kann das neue Gerät übrigens ein vollwertiges 1080p-Signal ausgeben. Wofür? Dann lässt sich das iPad an den HD-Fernseher anschließen und wird so zur Mediabox.
Das wird Apple-Fans freuen: Das neue iPad kommt am 25. März zeitgleich in Deutschland, Australien, Kanada, Frankreich, Großbritannien und Japan auf den Markt. Nur die Amerikaner dürfen eher zugreifen: Dort ist das Gerät bereits in gut einer Woche zu haben: am 11. März. Die Preise sollen gleich bleiben – und unterscheiden sich wie gehabt nur durch die Speicherausstattung und durch die jeweiligen Funkstandards. Die günstigste Variante kostet 499 US-Dollar – mit W-LAN und 16 Gigabyte Speicher, für die teuerste werden 799 Dollar fällig, dafür gibt’s W-LAN, UMTS und 64 GB. Die Preise in Deutschland dürften auch unverändert bleiben. Im vergangenen Jahr tauschte Apple einfach nur die Dollar- gegen die Euro-Zeichen. Das wird wohl auch jetzt wieder so sein.
Die erste Version des erfolgreichen Tablet-Computers verkaufte sich seit dem Erscheinen im vergangenen Jahr 15 Millionen Mal. Apple ist uneingeschränkter Marktführer: 90 Prozent aller am Markt verkauften Geräte tragen das Apfel-Logo, so Jobs in seiner Präsentation. Geht es nach dem Willen des Apple-Chefs, dann bleibt das auch so. „2011 wird das Jahr des iPad 2“, gab Jobs zu Protokoll. Das will die Konkurrenz wohl so nicht mitmachen. Das zeigt sich auch auf der Cebit. Fast 40 neue Modelle zahlreicher Hersteller sind dort zu sehen. Eine Auswahl:
Archos
Die Franzosen schicken auch bereits die zweite Version ihres Archos 7 getauften Flachmanns ins Rennen. Für rund 150 Euro gibt es ein Sieben-Zoll-Display und Android-Betriebssystem von Google. Dafür kann man mit dem Archos nur in den eigenen vier Wänden per W-LAN im Netz surfen. Der Mobilfunk-Standard UMTS ist auch in der zweiten Version nicht mit an Bord. Dafür steckt im Gerät ein Leser für Mini-SD-Karten, der das Aufspielen von Musik und Fotos erleichtert. Schneller soll das Archos Pad übrigens auch werden.
HTC
Der Tablet-PC „Flyer“ soll noch im Frühjahr erscheinen. Wie das Archos setzt auch HTC auf ein Sieben-Zoll-Display, eine Größe, die bereits in der ersten Version des Samsung Galaxy Tab überzeugen konnte. Groß genug, um Filme zu schauen und ohne Lupenfunktion surfen zu können. Klein genug, um in der Innentasche einer Jacke Platz zu finden. „Flyer“ kommt im W-LAN und im Mobilfunknetz zurecht. Preis: rund 500 Euro.
Motorola
Das Modell „Xoom“ hat zwei Kameras. Eine zum Aufnehmen von Fotos, die andere auf der Seite des Bildschirms, um etwa an Videokonferenzen teilnehmen zu können. „Xoom“ kennt den Mobilfunk-Standard UMTS, Motorola verspricht aber ein einfaches Update auf den kommenden Standard LTE, mit dem (theoretisch) bis zu 100 Megabit pro Sekunde unterwegs möglich sind.
Samsung
Die Koreaner hatten bereits im vergangenen Jahr vorgemacht, wie man eigene Akzente am Tablet-Markt setzen kann. Das „Galaxy Tab“ der ersten Generation war wesentlich kleiner als ein iPad, ließ sich aber ebenso kinderleicht bedienen wie das Apple-Modell. Samsung spendierte seinem Tablet ein Sieben-Zoll-Display. Die Nachfolger wird es in zwei Größen geben. Der Bildschirm der 10,1-Zoll-Variante ist sogar minimal größer als das Display des iPad (9,7 Zoll), die zweite Variante hat eine Größe von 8,9 Zoll. Außerdem soll auf den neuen Samsung-Tablets das neue Android-Betriebssystem „Honeycomb“ laufen.
Hewlett Packard
Die US-Firma wagt mit ihrem Tablet den Alleingang. Auf dem Gerät werkelt das Betriebssystem WebOS. HP hatte kürzlich die Rechte am Betriebssystem des gestrauchelten Smartphone-Herstellers Palm erworben. Das Problem: WebOS konnte auch am Smartphone-Markt nie richtig Fuß fassen. Neben Googles Betriebssystem Android, Symbian von Nokia und Apples iOS hatte die Eigenkreation keine Chance. Wer schon ein WebOS-Smartphone besitzt, kann dies an den Tablet-PC von HP halten. Die beiden Geräte verbinden sich automatisch per Bluetooth. E-Mails, SMS oder Kontakte werden dann automatisch abgeglichen.
Asus
Das „Eee Pad Slider“ verfügt über eine eigene Tastatur, die auf Wunsch aufgeschoben werden kann, ein unschätzbarer Vorteil gegenüber der von Apple oder Samsung favorisierten Bildschirmtastatur. So ist auch das Schreiben längerer Texte problemlos möglich. Das hat seinen Preis: Das Gerät soll für 499 bis 799 Euro ab Mai in den Läden stehen. Dafür gibt’s dann aber auch die neuste Version vom Google-Betriebssystem Android, verspricht Asus.