Arnsberg.
Wer behauptet da, in Südwestfalens Innenstädten sei an Samstagen nichts los? Eine aktuelle Studie der IHK Arnsberg über Passantenfrequenzen belegt genau das Gegenteil: In der Region ist viel Bewegung.
Das haben in Zusammenarbeit mit den Kommunen Zählungen an drei Samstagen von Mitte September bis Mitte Oktober in den Innenstädten im Hochsauerland und am Hellweg ergeben. Demnach sind die Fußgängerzonen am Samstagvormittag vor allem in den größeren Städten Südwestfalens gut besucht.
Einheimische, Gäste aus Nachbarstädten und Ausflügler nutzten die freie Zeit zum Einkauf, für eine Tasse Kaffee oder einfach zum sehen oder gesehen werden, so die Studie. Die der Untersuchung zufolge am stärksten besuchten Lagen sind die Fußgängerzonen von Arnsberg-Neheim, Lippstadt und Soest. Spitzenreiter ist mit fast 4000 Passanten der Eckbereich Hauptstraße/Marktplatz in Arnsberg-Neheim.
Während es sich hier jedoch, so die Untersuchung einschränkend, vermutlich um eine zeitlich begrenzte Spitze wegen des samstäglichen Wochenmarktes handle, seien die Lange Straße in Lippstadt und die Brüderstraße in Soest auch bis in den frühen Nachmittag hinein gleichmäßig gut besucht. Auch in Meschede, Schmallenberg, Brilon, Winterberg und Werl sei samstags zwischen Frühstück und dem Mittagessen mit 800 bis 1200 Passanten je Stunde „jede Menge los“. Schwerer tun sich der Studie zufolge hingegen kleinere Standorte und solche Städte, die wegen fehlender Ortsumgehung „nur über eine geringe Verweilqualität verfügen“.
Zahlen relativieren sich
Passantenfrequenzen sind neben Mieten und Umsatzkennziffern ein wichtiger Indikator zur Beurteilung der Attraktivität einer Innenstadtlage. Bisher lagen diese nur für Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern vor. Dabei hängt der erwartete Erfolg an einem Standort neben dem zu erzielenden Umsatz stark von der ortsüblichen Miete sowie Steuern und Abgaben ab. So relativieren sich die hohen Frequenzen von Top-Lagen wie Schildergasse in Köln mit 12 500 und Westenhellweg in Dortmund mit 9500 Passanten pro Stunde. Hier liegen die Mieten mit 230 und 200 Euro pro Quadratmeter auch um das zehnfache über den Preisen guter Lagen in südwestfälischen Innenstädten.