Matratzen-Händler sind bekannt für ihre zahlreichen Rabattaktionen
Doch warum scheinen die gerade in dieser Branche in Dauerschleife zu laufen?
Die Verbraucherzentrale NRW kennt die Antwort

Berlin.

Egal, wann man ins Schaufenster eines Matratzen-Händlers schaut: Irgendeine Rabattaktion läuft immer. Ob „Diese Filiale räumt – 70 Prozent reduziert“, „Sale auf ALLES“ oder einfach nur „Lieferung gratis“ – der Kunde glaubt: Hier kann ich ein Schnäppchen abgreifen.

Doch die Angebotsflut sollte stutzig machen. „Da es sich bei den Aktionen nicht um Produkte des täglichen Konsums handelt, fehlt den Kunden das Preisgefühl“, erklärt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ).

Die Werbung mit hohen Rabatten sei lediglich der Versuch, Interesse zu wecken und die Kunden zum Kaufen anzuregen. Ob sie damit tatsächlich sparen, sei zudem schwer zu vergleichen.

„Räumungsverkauf“ ist missverständlich

Denn sowohl bei Matratzen als auch bei Möbeln, reiche es nicht, den Namen des Produkts in die Suchmaschine einzugeben, um Konkurrenz-Preise zu prüfen. „Die Modelle werden bei unterschiedlichen Anbietern mit verschiedenen Namen verkauft“, so Tryba.

Ein Trugschluss sei auch die Bezeichnung „Räumungsverkauf“. Das bedeute nicht, dass der komplette Laden ausverkauft werde. Womöglich fielen nur die Produkte im Lager oder in einer bestimmten Ecke des Geschäfts darunter.

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Nicht von Rabatten blenden lassen

Obacht auch bei den auffällig hohen Rabatten! „Ausgangspunkt der Reduzierung sind oftmals Mondpreise“, sagt der Verbraucherschützer. Entscheidend sei der reale Preis – und der könnte letztlich immer noch über jenen der Konkurrenz liegen.

So ein Vorgehen sei nicht unüblich. Und keineswegs auf den stationären Matratzen-Handel beschränkt. Auch online locken Verkäufer gerade am Black Friday und Cyber Monday immer wieder mit Rabatten, die bei näherem Hinschauen zusammenschrumpfen.

Das sagt Matratzen Concord

Einer der bekanntesten Anbieter der Branche, Matratzen Concord, wehrt sich gegen die Kritik. Die Ausgangspreise seien realistisch gesetzt, sagte ein Sprecher der „SZ“. Und auch Preisvergleiche seien machbar: „Anhand der Produktqualität, also mit Angeboten aus vergleichbarem Material, ist ein Preisvergleich im Internet möglich.“ (cho)