- Onlinehändler wie Amazon verzichten bei Retouren zunehmend auf den Erhalt der Ware
- Dahinter steckt ökonomisches Kalkül
- Doch die Händler müssen auch aufpassen
Berlin.
Versandhändler in Deutschland verzichten laut dem Bundesverband der Onlinehändler vermehrt darauf, dass Kunden beanstandete Ware zurücksenden. „Die Händler versuchen, die Kosten für die Retouren zu minimieren“, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Onlinehändler, Oliver Prothmann, unserer Redaktion.
Eine Strategie zur Minimierung der Kosten könne sein, dass Kunden die Ware nicht mehr zurücksenden müssen. Je nach Kalkulation könne das günstiger sein, vor allem bei billigen Produkten.
Bei Ware unter 20 Euro könntest du Glück haben
Beispiel Amazon: Immer mehr Kunden, die gekaufte Produkte retournieren wollen, berichten, dass sie zwar den Preis erstattet bekommen, die Artikel aber dennoch behalten dürfen. Meist handelt es sich dabei um Ware unter 20 Euro.
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Amazon zahlt das Geld zurück, weiter ist nichts zu tun. Der Kunde sieht lediglich die Meldung: „Erstattet – Sie müssen diesen Artikel nicht zurücksenden. Ihre Gutschrift wurde veranlasst“.
Steigende Retouren könnten Problem werden
„Inzwischen macht das jeder professionelle Onlinehändler“, beobachtet Prothmann und warnt: „Eine weitere Steigerung der Retouren kann für die Onlinehändler bedrohlich werden.“ Dies zeichnet sich nach Beobachtungen des Verbandschefs bereits ab.
„Es gibt erste Anzeichen, dass die jüngere Generation offener mit Retouren umgeht als ältere Menschen“, sagt Prothmann. Das müsse die Branche sehr genau beobachten. (FMG)