RECYCLING Unternehmen aus Werdohl fährt für die Kreislaufwirtschaft. Wer glaubt, dass Lkw-Fahrer nur ins Führerhaus krabbeln, den Gang einlegen und Gas geben müssen, der irrt gewaltig – erst recht, wenn’s um sensibles Gut geht.
„Wir quälen unsere 60 Mitarbeiter schon ganz schön mit Weiterbildungen“, schmunzelt Marc Andreas Krombach, Geschäftsführer von NBTK Ulbrich aus Werdohl. Inhaberin Maren Krombach ergänzt: „Alle Fahrer bekommen einmal im Jahr eine zweitägige Schulung. Darüber hinaus gibt’s hausinterne Weiterbildungen.“ Lkw-Fahrer haben heute einen komplexen Arbeitsplatz: 40 Tonnen Material im Rücken, oft kontaminiert, müssen fachgerecht ge- und entladen, die Trucks sicher durch den immer dichter werdenden Verkehr gelenkt und Lade- sowie Lenkzeiten beachtet werden – alles unter den wachsamen Blicken des elektronischen Fahrtenschreibers und eines firmeneigenen Navi-Systems, das stets meldet, wo der Lkw gerade ist.
Moderner Fuhrpark
NBTK hat 40 Fahrzeuge für sämtliche Anforderungen unter anderem für die Kreislaufwirtschaft. „Angefangen hat die Firma mit einem Wagen und dem Transport von Baumaterialien“, berichtet Marc Andreas Krombach. Seit Jahren fährt die Flotte immer mehr für Unternehmen der Kreislaufwirtschaft. „Wir arbeiten für alle großen Unternehmen der Branche“, sagt der Geschäftsführer. Ihm ist soziale Verantwortung wichtig – für seine Mitarbeiter und für die Region. „Wenn ein Kindergarten mal eine Fuhre Sand benötigt, dann kümmern wir uns natürlich darum“, sagt er, will das aber eigentlich gar nicht an die große Glocke hängen. Die Fahrer sind in Deutschland und Benelux unterwegs. NBTK ist ein zertifiziertes Unternehmen mit hochmodernem Fuhrpark, das alle wichtigen Genehmigungen für den Transport von Abfällen besitzt.
Bürokratie hemmt
Nicht nur die Fahrer von NBTK haben viel zu tun – Vertrieb und die Ausarbeitung der Einsatzpläne sind eine Wissenschaft für sich. Behördliche Vorschriften erleichtern die Arbeit nicht immer. Lkw-Maut und diverse Vignetten-Verordnungen habe man mittlerweile gut im Griff, aber das neue elektronische Abfallnachweisverfahren bringt Vertriebschef Michael Adams in Rage: „Eine schnelle Abwicklung von Aufträgen wird dadurch oft verhindert“, sagt er. Und fügt diplomatisch hinzu: „Die versprochene Vereinfachung können wir im Moment nicht feststellen.“ Dass NBTK aber in der Kreislaufwirtschaft tätig ist, bereut niemand. „Das ist eine Zukunftsbranche, die immer wichtiger wird“, ist man sich sicher.
NBTK in Werdohl
Seit mehr als 40 Jahren ist das Familienunternehmen aus Werdohl in den Bereichen Ver- und Entsorgung tätig. Der zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb hat Kraftwerke als Kunden und liefert Materialien für Deponiebau oder –sanierung, Dammschüttungen, Geländeanfüllungen, Schiffsumschlag oder Terminfracht. Jährlich werden rund 2 Millionen Tonnen Schüttgüter sowie Siloware befördert. Auch kontaminierte Materialien werden seit 1990 befördert – jährlich rund 250 000 Tonnen.