Während auf Landesebene die Alarmglocken beim Zustand der Wälder klingeln, ist der hiesige Forst kein Problemfall. Klimawandel als Herausforderung.
Oberhausen.
Der heiße und trockene Sommer 2013 hat auch dem Oberhausener Wald kräftig zugesetzt. „Durch die langanhaltend hohen Temperaturen haben Eiche und Buche weniger Laub gebildet als sonst üblich“, erklärt Stadtförster Jürgen Halm. Von besorgniserregenden Entwicklungen im heimischen Forst, wie NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) sie im aktuellen Waldzustandsbericht beschrieben hat, sei Oberhausen jedoch weit entfernt. Der 466 Hektar umfassende Stadtwald „ist in einem relativ guten Zustand“, so Halm.
Doch stehe man auch vor Ort vor großen Herausforderungen. „Es ist noch nicht abzusehen, in welcher Art und Weise der Klimawandel wirken wird.“ Es laufen bereits Überlegungen, wie man einem immer wärmeren und trockeneren Klima begegnen kann. „Ganz zentral ist dabei, die genetische Vielfalt des Waldes zu erhalten und sogar noch zu erhöhen.“ In Oberhausen gebe es bereits einen Mischwald, der sehr naturnah sei. Rund 31 Prozent des Bestandes machen Rotbuchen aus, die Stieleiche hat einen Anteil von rund 14 Prozent, und weitere elf Prozent entfallen auf die Roteiche. „Dass diese Durchmischung große Vorteile bringt, sieht man etwa bei den Fichtenwäldern in der Eifel und im Sauerland.“ Dort würden immer wieder Probleme mit Schädlingen auftreten, die den Bestand eines kompletten Areals bedrohten. „Das passiert, wenn man Monokulturen anbaut“, so Halm. „Man darf nicht nur auf ein Pferd alleine setzen.“
Stadtförster hat mit Problemen zu kämpfen
Der Stadtförster hat jedoch auch mit Problemen zu kämpfen. „Die Roteiche ist eigentlich in Europa nicht heimisch. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg oft gepflanzt, da sie sich den Witterungsbedingungen gut angepasst ist und schnell wächst.“ In den vergangenen Jahren gab es jedoch immer wieder Schwierigkeiten durch Schädlinge, so dass bereits in einzelnen Bereichen Roteichen durch andere Baumarten ersetzt wurden.
Oberhausen.
In Oberhausen ist knapp die Hälfte des Waldes (rund 466 Hektar) im städtischen Eigentum. Der übrige Wald ist im Landesbesitz (Hiesfelder Wald ca. 411 Hektar), gehört dem RVR (Grafenbusch und Klosterhardt) oder verteilt sich auf kleinflächigen Privatbesitz (in der Regel Firmen oder Landwirte).
Der Stadtwald (Hühnerheide, Sterkrader Wald, Stadtwald Osterfeld und viele kleinere Flächen) wird seit 1991 vom Stadtförster naturnah bewirtschaftet.
„Wir verfolgen den Ansatz des selektiven Baumschlages“, sagt Halm. Das heißt, dass nur Bäume gefällt werden, um den sonstigen Bestand zu pflegen. „1500 Festmeter Holz werden pro Jahr im Oberhausener Stadtwald geschlagen. Das ist absolut nachhaltig“, erklärt der Stadtförster. Der jährliche Zuwachs sei höher.
„Viele Mitbürger verstehen das leider nicht und wundern sich, wenn sie gefällte Bäume im Wald entdecken“, so Alexander Höfer, Sprecher der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH, die für die Verwaltung des Stadtwaldes zuständig ist. „Darum werben wir für Akzeptanz für diese Maßnahmen, die helfen sollen, den Oberhausener Wald zu erhalten.“