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IMW: Finanzamt Meschede missbraucht

IMW: Finanzamt Meschede missbraucht

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Foto: WP
Die Aufregung hat sich gelegt, ganz vorüber ist sie noch nicht: Dass Schützen die Aberkennung der Gemeinnützigkeit gedroht hat, sorgt weiterhin für Reaktionen.

Meschede. 

Der zeitweilige Vorstoß aus dem NRW-Finanzministerium, Schützenbruderschaften und -vereinen die Gemeinnützigkeit abzuerkennen, wenn sie keine Frauen aufnehmen, findet immer noch ein Echo. Landrat Dr. Karl Schneider fand jetzt drastische Worte: Dämlicher könne man nicht handeln, eine „blödsinnige Idee“ sei das gewesen, sagte er beim Neujahrsempfang der Interessengemeinschaft Mescheder Wirtschaft (IMW) und der Stadt Meschede; wir berichteten. Die Landesregierung liefere regelmäßig solche Schnellschüsse, sagte der Landrat.

Veggie-Day schon abstrus

Auch der Vorsitzende der IMW, Meinolf Ewers, griff das Thema in seiner Rede auf: „Manchmal gibt es Versuche der Politik, uns Bürger zu bevormunden und zu unserem Glück zu zwingen. Ich persönlich dachte ja, der abstruseste Versuch in dieser Kategorie wäre die geforderte Einführung eines Veggie-Days gewesen“, sagte er. Doch nun wisse er, dass das noch zu toppen sei. „Ich persönlich bin ja durchaus der Meinung, dass es sinnvoll wäre, wenn unsere Schützenvereine auch Frauen als Mitglieder zulassen würden. Immerhin dürfen sich neuerdings sogar in Meschede auch Frauen unter der Vogelstange aufhalten. Aber das sollten unsere Vereine doch bitte selber entscheiden.“ Dazu brauche es nicht eines Landesfinanzministers, der per Steuerrecht die Vereine in die Glückseligkeit führen wolle.

Besonders bedauerlich sei es, dass er dazu das Mescheder Finanzamt missbraucht habe und Meschede dadurch traurige Berühmtheit erlangt habe. Ewers erklärte scherzhaft: „Wenn dieser Irrsinn nicht innerhalb von 24 Stunden beendet gewesen wäre, hätte als nächstes unser Finanzamt dem Abt einen Brief schreiben müssen, dass er binnen Jahresfrist Nonnen aufzunehmen hätte, da das Kloster ansonsten seine Gemeinnützigkeit verlieren würde.“